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Otto Lederer
CSU
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Frage von Eric W. •

Frage an Otto Lederer von Eric W. bezüglich Soziale Sicherung

Das Thema Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig, doch scheint es so, dass nur technikbegeisterte Menschen sich dafür interessieren. So auch ich selbst. Die Menschen, die eine Gefahr darin sehen, ähnlich oder auch schlimmer als Atomkraft, Gentechnik oder Klimawandel, sind wenige.
Wie stehen Sie zu diesem Thema und welche Konzepte verfolgen Sie und ihre Partei?
Was passiert mit uns, wenn in Zukunft Computer unsere Arbeit erledigen? Wenn die Menschen arbeitslos werden?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr W.,

ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre E-Mail über abgeordnetenwatch.de. Bitte entschuldigen Sie, dass Sie länger als üblich auf eine Antwort von mir haben warten müssen. Ich habe mir jedoch aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Informationen eingeholt, die ich jetzt erst erhalten habe.

Meines Erachtens haben die Digitalisierung und weltweite Vernetzung einen weitreichenden Umwälzungsprozess in Wirtschaft und Zivilgesellschaft befördert und die Künstliche Intelligenz (KI) ist der derzeit größte technologische Treiber der Digitalisierung. Dieser Wandel stellt auch Gesellschaft und Politik in Bayern vor große Herausforderungen. Die Veränderungsprozesse sollten aufmerksam durch politische Maßnahmen begleitet werden, um ihre gesellschaftlichen und ökonomischen Chancen nutzen und Verwerfungen frühzeitig entgegensteuern zu können.

Die Bayerische Staatsregierung hat daher am 26. Juni 2018 die Gründung des „Bavarian Research Institute for Digital Transformation“ an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beschlossen. Mit der neuen Einrichtung soll ein wissenschaftliches Forschungs- und Kompetenzzentrum einschließlich Think Tank entstehen, dessen Aufgabe es u.a. ist zu erforschen, wie die digitale Transformation in Gesellschaft, Staat und Wirtschaft erfolgreich bewältigt werden kann. Das Forschungsinstitut soll die Kompetenzen aller relevanten wissenschaftlichen Disziplinen bündeln und eine ganzheitliche Perspektive auf die Auswirkungen der Digitalisierung und der Verbreitung des Internets entwickeln. In der Interaktion mit der Öffentlichkeit und verschiedenen Interessengruppen werden die Ergebnisse einem breiten Anwenderkreis zugänglich gemacht. Dabei soll die Auseinandersetzung der Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema KI aktiv befördert werden, auch und gerade die Reflexion über mögliche Gefahren und Verwerfungen. Auf dieser Grundlage wird das Institut Gesellschaft, Wirtschaft und Politik dabei unterstützen, den digitalen Umbruch erfolgreich zu bewältigen.

Zudem werden die Entwicklungen und Ergebnisse im Bereich der KI auf Bundesebene eng verfolgt. Der Bundestag hat am 28. Juni 2018 eine Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Potenziale“ eingesetzt. Die Kommission hat den Auftrag, Chancen und Potenziale der KI sowie die damit verbundenen Herausforderungen zu untersuchen und Handlungsempfehlungen im Umgang mit KI zu formulieren. Außerdem wird die Bundesregierung bis Ende November dieses Jahres eine Strategie Künstliche Intelligenz erarbeiten, die den Nutzen von KI für die Bürgerinnen und Bürger in den Fokus der Bemühungen stellt. Insbesondere sollen nach den vorliegenden Eckpunkten „die Erwerbstätigen bei der Entwicklung von KI-Anwendungen in den Mittelpunkt gestellt werden“.

Die Ergebnisse aus der Enquete-Kommission sind meines Erachtens abzuwarten, um aus den fachlichen Expertisen entsprechende Konsequenzen ziehen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Otto Lederer, MdL