Frage an Ottmar Schreiner von Wladimir J. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Schreiner,
als Bürger Jahrgang 1952 begann ich meine Ausbildung mit 15 Jahren und habe,wenn alles gut geht,mit dem 60. Lebensjahr 45 Arbeitsjahre. Nach den neuesten Bestimmungen muß ich bis zum 65. Lebensjahr, bzw. 50 Jahre arbeiten.
Finden sie das gerecht und sozial ?
Warum wurden mit Zustimmung der SPD zur Rente mit 67 die Arbeitsjahre bestimmter Gruppen nicht berücksichtigt?
Bin immer Stammwähler mit meiner Familie der SPD gewesen, muß mich jetzt aber leider anderweitig orientieren.
Mfg W.Jalowitz
Sehr geehrter Herr Jalowitz,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Rente mit 67 finde ich weder sozial noch gerecht, weshalb ich im Bundestag auch gegen ihre Einführung gestimmt habe. Das Gesetz zur Anhebung des Rentenalters ist meines Erachtens ein reines Rentenkürzungsprogramm! Am härtesten sind vor allem diejenigen ArbeitnehmerInnen betroffen, die schwere körperliche Arbeit errichten, im Schichtdienst arbeiten oder als Schwerbehinderte eingestuft werden. Nicht zuletzt müssen auch Frauen genannt werden, die durch dieses Gesetz ebenfalls benachteiligt werden.
Aus diesen und vielen anderen Gründen habe ich gegen dieses Gesetz gestimmt und setze mich auch weiterhin für ein besseres Rentensystem ein -- sowohl innerhalb der SPD als auch gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Gruppen wie beispielsweise den Gewerkschaften. Eine ausführlichere Kritik an den "Rentenreformen" der letzten Jahre habe ich in meinem im letzten Jahr erschienenen Buch "Die Gerechtigkeitslücke" dargestellt, gemeinsam mit Alternativen für ein gerechteres Rentensystem.
Mit freundlichen Grüßen,
Ottmar Schreiner
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