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Oliver Kaczmarek
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Frage von Tobias S. •

Herr Kaczmarek, werden Sie sich im Haushalt 2026 konkret für eine massive Erhöhung der ME/CFS-Forschungsmittel einsetzen und damit ein Zeichen für Hoffnung und Menschlichkeit setzen?

Sehr geehrter Herr Kaczmarek,

ich leide seit meinem 17. Lebensjahr an ME/CFS - seit fünf Jahren bin ich vollständig pflegebedürftig und bettlägerig. Diese Krankheit zerstört Leben - und sie wird in Deutschland weiter ignoriert.

Während ME/CFS und Long Covid jährlich über 63 Milliarden Euro wirtschaftlichen Schaden verursachen, fließen nur minimale Forschungsgelder. Fachleute wie Prof. Scheibenbogen oder das DZNE betonen, dass HUNDERTE Millionen Euro jährlich nötig wären, um den Forschungsrückstand aufzuholen und endlich wirksame Therapien zu entwickeln.

Herr Kaczmarek, Sie stehen für Bildung, soziale Gerechtigkeit und wissenschaftlichen Fortschritt. Bitte setzen Sie sich im Haushalt 2026 für eine massive Aufstockung der Forschungsförderung für ME/CFS ein - nicht nur als politische Zusage, sondern als echte Hoffnung für Menschen, die ohne Forschung keine Zukunft haben.

Herzliche Grüße

Tobias S

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Antwort von SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und die Schilderung Ihrer Lage.

Ich gebe Ihnen Recht, postinfektiöse Erkrankungen wie ME/CFS und Long-CoViD haben über lange Jahre nicht den Stellenwert in der Forschungsförderung erhalten, der ihnen zusteht. Dies wird die SPD jetzt in der Bundesregierung ändern, indem wir die Forschungsdekade gegen postinfektiöse Erkrankungen auf den Weg bringen. Wir haben in den Haushaltsverhandlungen für 2026 durchgesetzt, dass die Bundesregierung im Laufe dieses Forschungsjahrzehnts jährlich 50 Millionen Euro bereitstellen kann, um postinfektiöse Krankheiten zu erforschen – insgesamt also bis zu einer halben Milliarde Euro. Unser oberstes Ziel ist es, den betroffenen Patientinnen und Patienten Wege für eine bessere Behandlung und Therapie zu eröffnen.

Mit den Mitteln wollen wir die sehr gute Ausgangslage der Forschungslandschaft in Deutschland systematisch stärken. Im ersten Schritt können dabei beispielsweise Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Krankheitsmechanismen, Biomarker-Forschung, apparative Diagnostik, Arzneimittelstudien und Prävention gelegt werden. Darauf kann die Forschung im nächsten Schritt aufbauen, damit postinfektiöse Krankheiten künftig schneller erkannt und effektiv behandelt werden können. 

Mir ist bewusst, dass sich viele Betroffene in den vergangenen Jahren und auch im Nachgang der Pandemie nicht richtig wahrgenommen gefühlt haben. Eine postinfektiöse Erkrankung ist für viele Menschen und ihre Angehörigen ein schweres Leiden. Mit der Dekade gegen postinfektiöse Erkrankungen wollen wir den Patientinnen und Patienten sowie den Angehörigen eine neue Perspektive eröffnen und den Weg für bessere und erfolgreiche Therapieansätze ebnen.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kaczmarek

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