Setzen Sie sich dafür ein, dass der finanzielle Vorteil der Kinderlosigkeit in der privaten Altersvorsorge REALISTISCH bei Steuer, Sozialabgaben und Leistungen berechnet und berücksichtigt wird?
Durchschnittliche Kosten pro Kind 2018 lt. statistischem Bundesamt: 763,- €. Kindergeld 2018: 194,-. Der Vorteil lag also 2018 bereits bei eingesparten 569,-€ PRO Kind und Monat für Kinderlose. Je nach Kapitalmarktrendite und Anlagedauer ist dadurch ein enormer Vermögensaufbau möglich. Der Staat organisiert die Sozialsysteme so, dass Kinderverzicht der Goldstandard für große Vermögen im Alter ist. Sowohl Kapitalerträge als auch gesetzliche Rente, Pflege, Krankenversicherung werden dabei durch die Folgegeneration (also die Kinder der anderen) erwirtschaftet. Wir als Vollzeit berufstätiges Paar mit 2 Kindern sind völlig abgeschlagen und werden den Vermögensaufbau im Vergleich zu Kinderlosen mit gleicher Erwerbsbiografie um viele Hunderttausende Euro verfehlen. Ursache ist nicht unser Bruttoverdienst, sondern dass der Staat die Lebenshaltungskosten von Kindern überwiegend privatisiert und die viel teureren Altenkosten auf alle Jüngeren verteilt.

Sehr geehrte Frau T.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Wir Grüne setzen uns für die Stärkung der finanziellen Möglichkeiten von Familien mit Kindern ein. In Regierungsverantwortung auf Bundesebene haben wir uns erfolgreich für die Erhöhung des Kindergeldes, für die Erhöhung des Kindersofortzuschlags und für die Erhöhung der steuerlichen Kinderfreibeträge stark gemacht. Dieses Kinderpaket der Ampel-Regierung kommt direkt bei Familien mit Kindern an.
Mit Blick auf eine nachhaltige Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme befürworte ich das Konzept einer Bürgerversicherung – für Gesundheit, Pflege und Rente. Leitgedanke der Bürgerversicherung ist die Weiterentwicklung der solidarischen Finanzierungsgrundlage: Alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich gemessen an ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit an der Finanzierung. Das schafft mehr Gerechtigkeit, mehr Solidarität und mehr Solidität.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Hildenbrand