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Norbert Müller
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Frage von Sven Z. •

Frage an Norbert Müller von Sven Z. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Müller, welche Aktivitäten haben Sie pers. bisher unternommen, um die schnellstmögliche Umsetzung der Resolution 2079 des Europarates zum Wohle der Kinder getrennt lebender Eltern in Deutschland zu unterstützen?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. S. Zeisberg

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Dr. Zeisberg,

ich bedanke mich für Ihre Frage und möchte Ihnen folgendermaßen antworten. Mit der Resolution 2079 ist beabsichtigt, das Wechselmodell/Doppelresidenzmodel zum Standard für getrennte Familien zu machen.
Ich als Abgeordneter der Linksfraktion spreche mich jedoch dagegen aus, diesen Vorschlag, der lediglich Empfehlungscharakter hat, im Gesetz zu verankern.
Das Wechselmodell/Doppelresidenzmodell kann nur funktionieren, wenn es dem Kindeswohl nicht schadet. Das setzt voraus, dass beide Elternteile in der Lage sind auf einer Ebene miteinander umzugehen, die dem Kind zuträglich ist. Die Kinder müssen zudem im entsprechenden Alter sein, vor allem Kleinkinder benötigen Rituale im Alltag. Wöchentlich wechselnde Routinen führen hingegen eher zu einem höheren Stresslevel für die betroffenen Kinder. Eltern müssen den Kindern ermöglichen sich täglich im gleichen sozialen Raum zu bewegen. Falls vornehmlich ein Elternteil für die Erziehung des Kindes zuständig war, sollte dies berücksichtigt werden. Das für die Entwicklung wichtige Verhältnis zur Hauptbezugsperson darf nicht erschüttert werden. Eltern dürfen ihre Konflikte nicht über die Kinder austragen, dies verursacht bei den Kindern Loyalitätskonflikte und schadet dem Kindeswohl. Mir ist es besonders wichtig, dass das Kindeswohl gedacht wird und der Wille des Kindes berücksichtig wird.
Wie Sie sehen, gibt es einige Punkte, an denen das Wechselmodell/Doppelresidenzmodell scheitern kann. Dennoch begrüßt die Fraktion DIE LINKE es, wenn Eltern auch nach der Trennung gemeinsam für ihre Kinder da sind.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Müller MdB