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Norbert Hense
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Frage von Christoph K. •

Frage an Norbert Hense von Christoph K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Hense,

was haben sie vor in Sachen Verbesserung des Bienenschutzes?

Werden Sie sich für ein weiteres noch strengeres Verbot der Neonics einsetzen?

Welche Maßnahmen werden Sie zur Förderung der Imkerei ergreifen?

z.B. beim Thema Sonntagsfahrverbot, Deutsche Bienen Monitoring, Bienengesundheit, Ausbildung + Schulung, Ausrüstung oder Pflanzenschutz?

Mit welche Steuer-Fiskalischen Maßnahmen werden Sie den Imkereibetrieben nach dem Wegfall der §13a Pauschalierung helfen?

Wie könnten Sie sich vorstellen, dass die Imkerei in Deutschland eine besser Lobby Position bei der Politik bekommen kann?

Immerhin gibt es auf EU Ebene pro EU Parlamentarier 20 Chemie-Lobbyisten wenn ich richtig informiert bin!

Sie werden vielleicht sogar bessere Zahlen haben

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Koch
Landes-Geschäftführer des DBIB für Baden-Württemberg

Portrait von Norbert Hense
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Koch,

Bienen sind ein wichtiger aber oft unterschätzer Wirtschaftsfaktor. Neben den eigentlichen Bienenprodukten, wie Wachs und Honig, stellen sie eine wichtige Komponente bei der Bestäubung von Pflanzen dar. Allein diese Bestäubungsleistung hat volkwirtschaftlich einen Wert von mehreren Milliarden Euro. Dies wird oft unterschätzt.

Eine artenreiche und vielfältige Landschaft,die über das gesamte Bienenjahr Nahrung bietet,muss unser aller Ziel sein. Die Landwirtschaft selbst muss insbesondere im Bereich des chemischen Pflanzenschutzes wesentlich stärker den Schutz der Bienen im Auge haben.

Sie sprechen das Verbot von Insektiziden aus der Gruppe der Neonicotinoiden an. Hier gibt es Indizien, dass diese Stoffe für Honigbienen gefährlich sind. Teilweise sind einzelne Neonicotinoide nachweislich für Bienensterben verantwortlich. Das rechtfertigt meines Erachtens ein Verbot dieser Stoffe.
Nach meinem Kenntnisstand ist das Verbot zeitlich begrenzt worden. Danach könnte es eventuell wieder erlaubt werden. Sicher aber werden Altbestände aufgebraucht werden. Der Druck, das Gift vom Markt zu nehmen, sollte daher weiterhin vorhanden sein.

Wir Piraten setzen uns für die Stärkung lokaler Absatzmärkte von landwirtschaftlichen Produkten ein. Hierzu gehören auch von Bienen produzierte Produkte. So kann ich mir eine Förderung der Imkerei vorstellen. Auch eine Zusammenarbeit mit Jugendzentren, Schulen und Kindergärten kann ich mir vorstellen. Solche Ausflüge in die Natur, um diese kennenzulernen, schafft Verständnis.

Es gibt bereits ein deutsches Bienenmonitoring. Hier will ich mich dafür stark machen, dass weiterhin Gelder in die Forschung des Bienensterbens investiert werden.

Beim Sonntagsfahrverbot kann ich mir eine Ausnahmereglung für Imker vorstellen, um die Flexibilität beim Wandern zu erhöhen.

Zu Bienengesundheit, Ausbildung und Schulung sowie Ausrüstung oder Pflanzenschutz kann ich Ihnen leider keine weitere Auskunft geben, da ich nicht genau weiß, auf was sie anspielen wollen. Auch bei der Steuerfrage muss ich passen.

Hier biete ich Ihnen aber gerne außerhalb von Abgeordnetenwatch das persönliche Gespräch an. Auch lerne ich gerne eine Imkerei kennen. Melden Sie sich dazu bitte per Mail bei mir, wenn Sie mögen: kandidat@norbert-hense.de Ansonsten haken Sie hier gerne mit mehr Informationen nochmals nach.

Zum Thema Lobbyismus: Eine starke Lobby auszubilden ist nicht die Aufgabe einer Partei. Jedoch herrscht ein großes Ungleichgewicht zwischen den beteiligten Interessengruppen. Gerade die Chemie-und Pharmabranche hat eine professionelle und finanzkräftige Lobby,um Regelungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Die häufig in der Freizeit nebenberuflich oder als Hobbyimkereien geführten Bienenhaltungen sind dagegen schwach aufgestellt. Wir Piraten drängen jedoch darauf Einfluss von Lobbyisten zu reduzieren und transparent zu machen.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Hense