Wie wollen Sie die hohe Zahl an Abtreibungen in Deutschland verringern und Geburten fördern?
Sehr geehrte Frau Seitz,
wir sind erleichtert, dass der Gruppenantrag zur Abschaffung von §218 gescheitert ist. Sehen Sie Chancen, dass der Wert jedes Menschen, auch der Ungeborenen, wieder in unserer Gesellschaft gesehen und respektiert wird?

Sehr geehrter Herr W.,
der Gruppenantrag zur Abschaffung von §218 wurde in der vergangenen Legislaturperiode gestellt, auf dessen Ausgang hatte ich keinerlei Einfluss. Die derzeitige Regelung zum Schwangerschaftsabbruch stellt aus meiner Sicht einen ausgewogenen Kompromiss dar, der sowohl die Würde und das Selbstbestimmungsrecht der Frau als auch den Schutz des ungeborenen Lebens angemessen berücksichtigt. Daher sehe ich aktuell keinen Bedarf für eine Änderung dieser gesetzlichen Regelung.
Um die Geburtenraten wieder stiegen zu lassen ist es meines Erachtens essenziell gute Familienpolitik zu machen. Eine Gegenüberstellung von sinkenden Geburtenraten und Abbruchszahlen finde ich an dieser Stelle unangebracht. Es ist entscheidend, dass wir konkrete Verbesserungen und spürbare Entlastungen schaffen, zum Beispiel durch den weiteren Ausbau einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Kindebetreuung, der Reduzierung von Bürokratie für Familien sowie durch gezielte Unterstützung und Förderung von Alleinerziehenden. Diese Maßnahmen stärken Familien in ihrer Vielfalt und legen die Grundlage für eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Nora Seitz MdB