Wie ist Ihr Umgang zukünftig mit den öffentlich rechtlichen Medien nach dem Interview der ARD mit Frau Weidel?

Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Für mich steht fest: Die öffentlich-rechtlichen Medien haben laut Medienstaatsvertrag den klaren Auftrag, unabhängig, ausgewogen und umfassend zu berichten. Dazu gehört auch, dass Vertreterinnen und Vertreter aller demokratisch legitimierten Parteien zu Wort kommen – selbst wenn ihre Positionen kritisch einzuordnen sind. Entscheidend ist, dass die journalistische Arbeit den Grundsätzen der Objektivität, der kritischen Befragung und der sorgfältigen Recherche verpflichtet bleibt.
Ich werde mich daher auch künftig dafür einsetzen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Auftrag als unabhängige und frei von staatlicher Einflussnahme arbeitende Informationsquelle erfüllt, Debatten ermöglicht und dabei klar auf demokratischen Werten fußt. Gleichzeitig ist es legitim und notwendig, journalistische Formate kritisch zu hinterfragen – nicht um sie zu schwächen, sondern um ihre Qualität zu sichern und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu stärken.
Eine freie und unabhängige Presse ist eine der tragenden Säulen unserer Demokratie. Wir müssen sie schützen – und das bedeutet, sowohl ihre Unabhängigkeit zu wahren als auch ihre Arbeit kritisch und konstruktiv zu begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Nancy Faeser