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Michael Roth
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Frage von Dieter Z. •

Frage an Michael Roth von Dieter Z. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Roth,

Deutschland ist Exportmeister in der EU. 40% des Exportes geht in die anderen EU – Staaten. Meine Frage: in welche EU-Staaten wird geliefert? wie und wann bezahlen diese Staaten (oder Empfängerfirmen)? Um Antwort wird gebeten.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Zager

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Sehr geehrter Herr Zager,

etwa 60 Prozent der deutschen Exporte gehen in andere EU-Staaten, davon etwa 40 Prozent in die Eurozone. Zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands in Europa zählten im Jahr 2012 Frankreich (9,5 Prozent), Großbritannien (6,6 Prozent), die Niederlande (6,5 Prozent), Österreich (5,3 Prozent), Italien (5,1 Prozent), Belgien (4,1 Prozent) und Polen (3,8 Prozent).

Wer glaubt dies durch Ausfuhren in andere Weltregionen wett zu machen, der irrt gewaltig. So exportierte Deutschland 2012 mehr Waren in die Niederlande als in die riesige Volksrepublik China. Nur 2 Prozent der deutschen Exporte gehen nach Lateinamerika, nur 14 Prozent nach Asien, lediglich 8 Prozent in die USA.

Die Stabilität unserer Partnerländer und der gemeinsamen Währung liegt daher vor allem im deutschen Interesse, weil uns ein Zusammenbruch der Währungsunion am härtesten treffen würde. Der Exportnation Deutschland kann es auf Dauer nicht gut gehen, wenn die Wirtschaft im Rest Europas am Boden liegt. Unser Wohlstand beruht auf den in Deutschland hergestellten Produkten, die vor allem in unsere europäischen Partnerländern exportiert werden. Wenn es uns nicht gelingt, diese Länder dauerhaft zu stabilisieren, dann droht die Krise auch auf Deutschland überzugreifen. Wir retten mit den Euro-Rettungsschirmen nicht allein Griechenland, Portugal oder Spanien, sondern wir retten letztlich auch den Wohlstand und die Arbeitsplätze in Deutschland!

Herzliche Grüße
Michael Roth

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