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Matthias Penkala
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Frage von Maria S. •

Frage an Matthias Penkala von Maria S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Penkala,

wie stehen Sie zur Rente mit 67? In den letzten Tagen konnte man immer wieder hören, dass die BRD noch nie soviele Einwohner hatte. Kinder werden geboren, mehr Zuwanderer usw. Wenn es jedoch um das Renteneintrittsalter geht, dann scheint nach oben hin bald keine Grenze mehr zu sein, was mich persönlich sehr erbost, unter anderem auch wenn ich merke, dass auf den jährlichen Rentenmitteilungen der Betrag bei Eintritt der Rente immer weiter sinkt.

Vorab Danke für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Schmidt

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Hallo Frau Schmidt,
erstmal vielen Dank für Ihre Frage!

Das Problem ist der demographische Wandel. Einwohner ist nicht gleich erwerbstätiger Rentenversicherungszahler. Der Generationenvertrag gerät immer mehr ins Wanken, weil es immer mehr Rentner gibt. Vor ca. 100 Jahren kamen auf einen Rentner zehn Erwerbstätige, momentan sind es drei Erwerbstätige und 2030 werden es nur noch zwei Erwerbstätige auf einen Rentner sein. Unser Rentensystem kann man auf Dauer nur noch finanzieren, wenn man mehr in den Rentenversicherung einbezahlt, oder wenn man länger arbeitet.
Ich finde es jedoch falsch, den Renteneintritt am Alter festzumachen. Denken Sie zum Beispiel an die Handwerker oder Pflegekräfte, die täglich schwere körperliche Arbeit verrichten müssen - ein Renteneintritt mit 67 ist in vielen dieser Berufe utopisch. Deshalb fordere ich, dass nach 40 Beitragsjahren in der gesetzlichen Rentenversicherung der Renteneintritt ohne Kürzungen möglich sein muss. Der gutverdienende Jurist, der mit 30 Jahren zum ersten man in den Rentenkasse einzahlt, kann auch nach 35,36 oder 37 Beitragsjahren in Rente gehen, aber dann mit Einbußen. Er wird aber immer noch eine gute Rente haben.

Gleichzeitig halte ich es für fahrlässig wieder über eine Senkung der Rentenversicherungsbeiträge zu diskutieren. Für die Zukunft brauchen wir Rücklagen! Mehr Geld in die Rentenkasse bekommen wir außerdem, wenn wir Arbeit anständig entlohnen. Deshalb fordere ich eine striktere Begrenzung von Leiharbeit auf 3 Monate, danach muss es für gleiche Arbeit gleiche Löhne geben. Außerdem brauchen wir in jeder Branche Mindestlöhne, die branchenspezifisch und unter regionalen Aspekten ausgehandelt werden müssen.

Ihre Frage zielt nicht darauf ab, aber noch ganz kurz ein paar Forderungen von mir und den FREIEN WÄHLERN zur Rente im Allgemeinen:

-> Rentenerhöhungen sollen an die Inflationsrate gekoppelt werden, damit unsere Rentner keine Einbußen bei der Kaufkraft hinnehmen müssen. 0,25% Rentenerhöhung in Westdeutschland sind keine Erhöhung, sondern faktisch eine Kürzung.
-> Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden müssen mit 3 Rentenpunkten berücksichtigt werden und nicht nur mit einem Rentenpunkt! Gerade Mütter und vor allem Alleinerziehende sind von Altersarmut betroffen.
-> Das Rentenniveau darf nicht auf 43% bis 2030 abgesenkt werden, sondern muss bei 50% des Nettoeinkommens eingefroren werden.

Ich finde es eine Schande, wenn viele unserer ehemaligen Stützen, die unser Land aufgebaut haben nun Pfandflaschen sammeln müssen, um über die Runden zu kommen. Wer sein Leben lang gearbeitet hat muss auch seinen Lebensabend in Würde genießen können. Dafür setze ich mich ein.

Sollten noch Fragen offen sein, dann melden Sie sich - gerne auch im persönlichen Gespräch. Am 07.09.13 wäre ich übrigens in der Amberger Innenstadt bei einem Infostand anzutreffen.

Herzliche Grüße

Matthias Penkala