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Frage von Markus A. •

Frage an Matthias Heider von Markus A. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Hr. Heider,
10mg/l Glyphosat und davon ein Bruchteil reicht, dass meine Bienen nicht in ihren Stock zurückfinden.
Ich weiss, dass das Bienensterben multifaktoriell wie vieles zu sehen ist, es gibt aber eine hohe Evidenz dafür, dass Glyphosat einen wesentlichen Anteil daran hat. Sind bei dieser Kausalkette die Bienen in einer Gesamtkalkulation von Schaden und Nutzen aufgegangen? Was glauben Sie, was die weit über 110 .000 Imker dazu sagen?. Wahrscheinlich wären sie von den 270.000 Landwirten überstimmt worden, wenn die beiden Gruppen allein in Deutschland lebten. Und das würde passieren obwohl die Landwirte von uns Imkern abhängig sind wie wir von Ihnen. Was halten Sie persönlich von Lobbyismus ? Nutzt er oder schadet er? Danke für eine ehrliche Antwort.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr A.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu Glyphosat und einem möglichen Zusammenhang zum Bienensterben.
Wie Sie richtig erwähnt haben, finden sich viele verschiedene Gründe für den Rückgang von Honigbienen. Unter anderem zählen dazu die Veränderung der Kulturlandschaft wie auch verschiedene Krankheitserreger und Parasiten, etwa die Varoa Milbe. Auch der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden ist nicht förderlich für die Gesundheit von Bienen.
Der Bienenschutz ist jedoch ein fester Bestandteil unserer Umwelt- und Landwirtschaftspolitik, sowohl auf Ebene der EU und auf Bundesebene. So wurden viele verschiedene Förderprogramme für die Erhaltung von Lebensräumen von Insekten ins Leben gerufen und waren an vielen Orten erfolgreich. Auch bei der Beschränkung von Pflanzenschutzmittel wurde der Bienenschutz nicht außer Acht gelassen, wie beispielsweise bei dem Verbot von Neonikotinioden.
Die in der von Ihnen zitierten Studie festgestellten Einflüsse durch Glyphosat auf die Orientierungsfähigkeit der Bienen sollten meiner Meinung nach weiter untersucht werden. Dadurch wäre eine fundierte wissenschaftliche Analyse des Einflusses möglich und es könnten Rückschlüsse auf die tatsächlichen Auswirkungen in der Praxis gezogen werden.
Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen lässt sich jedoch ein Verbot für das Pflanzenschutzmittel nicht rechtfertigen. Einer Verlängerung der Zulassung stehe ich daher im Augenblick nicht ablehnend gegenüber.
Ich halte es im Übrigen für wichtig, dass unterschiedliche Interessensvertreter gehört werden und ein Austausch mit Vertretern verschiedener Interessensverbänden stattfindet. Bürger, Unternehmen und Interessensgruppen sollten die Gelegenheit haben, ihre Anliegen gegenüber Abgeordneten vorzutragen. So kann sichergestellt werden, dass bei Entscheidungen unterschiedliche Meinungen berücksichtigt werden und die Konsequenzen für die Betroffenen im Vorfeld bekannt sind.

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Heider