Mathias Wagner, MdL
Mathias Wagner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Rüdiger G. •

Frage an Mathias Wagner von Rüdiger G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Wagner,

danke für Ihre Antwort, aber diese ging nicht speziell auf die Situation an den Grundschulen ein.

Die von mir genannte Private Ganztags Grundschule hat u.a. ab der ersten Klasse:

- immer weniger als 20 Schüler pro Gruppe
- immer 1 Lehrerin und 1 Sozialpädagogin zur Betreuung

Es wird hier das Finnische Model verwirklicht in dem u.a. pro Schüler in der Grundschule das meiste Geld investiert wird und nicht im Gymnasium wie bei uns.

Sehen Sie das auch als ein sinnvolles Konzept an und bis wann könnte dieses umgesetzt sein?

Mathias Wagner, MdL
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Gruhle,

bitte entschuldigen Sie, dass ich in meiner ersten Antwort nicht auf die Grundschule eingegangen bin.

Wir teilen die Auffassung, dass Bildung und individuelle Förderung möglichst früh beginnen müssen. In frühen Jahren können kleine Schwächen bearbeitet werden bevor aus ihnen große Probleme geworden sind. Auch Kinder mit besonderen Stärken sollen schon früh gefördert werden. Deshalb wollen wir bereits in die vorschulische Bildung deutlich mehr investieren als heute. Der Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren der Landesregierung bleibt graue Theorie, wenn er nicht mit einer angemessenen Personal- und Finanzausstattung unterlegt wird.

An den Grundschulen wollen wir schrittweise die flexible Schuleingangsstufe in ganz Hessen einführen. Bei diesem Konzept werden die erste und zweite Klasse zu einer pädagogischen Einheit zusammen gefasst, die von den Schülerinnen und Schüler je nach individueller Entwicklung in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden kann. In den Eingangsstufen arbeiten Lehrerinnen und Lehrer und Sozialpädagogen gemeinsam.

Kleinere Klassen sind ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Unterrichtsqualität. Wir wollen kleinere Klassen. Eine maximale Klassengröße von unter 20 Schülerinnen und Schülern kann ich Ihnen allerdings nicht versprechen, da ich das unter den gegeben finanziellen Rahmenbedingungen des Landes nicht seriös finanzieren kann. Dabei ist auch zu bedenken, dass neben der Verkleinerung der Klassen auch die anderen von uns gewollten Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung, wie eine Ausweitung der Ganztagsangebote oder die stärkere Einbeziehung von Schulsozialarbeitern in den Schulalltag Geld kosten.

Durch die Einstellung von 1000 zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrern wollen wir die Unterrichtsabdeckung verbessern und Spielräume zur Verkleinerung von Klassen schaffen. Die zurückgehenden Schülerzahlen werden wir nicht für Einsparungen nutzen, sondern ebenfalls für die Qualitätsverbesserung und kleinere Klassen nutzen. Unter 20 Schülerinnen und Schüler pro Klasse werden wir jedoch innerhalb von fünf Jahren dennoch nicht kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Mathias Wagner

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