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Martin Sträßer
CDU
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Frage von Adèle-Verena D. •

Was verstehen Sie unter Digitalisierung an Schulen?

Sehr geehrter Herr Sträßer,

ich bin eine Schülerin des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (in Mettmann) und besuche momentan die neunte Klasse. Passend zur Bundestagswahl hatte mein Politikkurs noch eine Frage offen bezüglich dem Thema Digitalisierung an Schulen. An meiner Schule gibt es zum Beispiel iPads, allerdings werden diese noch wenig verwendet. In welche Richtung sollte die Umsetzung der Digitalisierung an Schulen Ihrer Meinung nach gehen und was stellen sie sich darunter vor? Sollte jede Klasse eine iPad-Klasse werden?

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Vielen Dank für Ihre Frage. Bitte nehmen Sie diesbezüglich doch Kontakt mit mir unter martin.straesser@landtag.nrw.de auf.

 

Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist ein Standard-Textbaustein, der die Frage nicht beantwortet. Wir zählen sie daher nicht in der Statistik.
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Sehr geehrte Frau D.,

die Digitalisierung der Schulen ist eine Aufgabe aller politischen Ebenen - Bund, Länder und Kommunen. Jede Ebene ist daran mit unterschiedlichen Fragestellungen beteiligt. Es geht um Netzinfrastruktur, um digitale Ausstattung  und um digitale Inhalte. Das Land ist eigentlich nur für letzteres zuständig.

Nach jahrelangen komplizierten Verhandlungen zwischen Bund und Ländern ist der "DigitalPakt Schule" vereinbart worden. Ziele des Digitalpaktes sind der flächendeckende Aufbau einer zeitgemäßen digitalen Bildungsinfrastruktur unter dem Primat der Pädagogik.

Im Rahmen seiner verfassungsrechtlichen Möglichkeiten stellt der Bund laut Verwaltungsvereinbarung vom 17. Mai 2019 für Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur 5 Milliarden Euro zur Verfügung, davon 3,5 Milliarden in dieser Legislaturperiode. Die Länder verpflichten sich entsprechend ihrer KMK (Kultusminister Konferenz)-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“, digitale Bildung durch pädagogische Konzepte, Anpassung von Lehrplänen und Umgestaltung der Lehrerausbildung und -weiterbildung umzusetzen.

In Nordrhein-Westfalen machen wir weiter Tempo bei der Digitalisierung unserer Schulen. Als Folge der Corona-Pandemie wurde der DigitalPakt Schule im Jahr 2020 um drei Zusatzvereinbarungen (ZV) im Umfang von insgesamt 1,5 Mrd. Euro erweitert. Quelle: www.digitalpaktschule.de.

Mit dem neuen Programm im Umfang von 184 Millionen Euro für rund 370.000 Schülerinnen und Schüler wurde die Ausstattung mit digitalen Endgeräten weiter verbessert. Auf Grundlage sozialer Faktoren („schulscharfer Sozialindex“) sollen besonders belastete allgemeinbildende Schulen sowie Förderschulen, Weiterbildungskollegs und bestimmte Bildungsgänge an den Berufskollegs eine digitale Vollausstattung mit Tablets oder Laptops erhalten.

Auch in Velbert, Wülfrath und Mettmann werden Schulen von diesem Programm profitieren. Alle Städte haben inzwischen Medienentwicklungspläne, die hohe Investitionen zur Folge haben. Hier greift das Land den Kommunen unter die Arme.

Um die IT-Infrastruktur auszubauen und zu verbessern, sowie digitale Endgeräte für Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung zu stellen, hatte die CDU-geführte Landesregierung seit 2017 bereits viel Geld in die Hand genommen. Rund zwei Milliarden Euro werden in Nordrhein-Westfalen bis 2025 in das Lehren und Lernen mit digitalen Medien investiert.

Wir reduzieren aber die Digitalisierung nicht nur auf die Anschaffung von Technik. Wir müssen das Lernen mit digitalen Medien als zusätzliche Chance begreifen. Dies geht nur mit Lehrkräften, die pädagogisch und didaktisch auf die digitale Schule vorbereitet sind. Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es an allen weiterführenden Schulen das Pflichtfach Informatik. Und zum Schuljahr 2022/23 wird es an jeder Schule eine Digitalisierungsbeauftragte bzw. einen Digitalisierungsbeauftragten geben, um Unterrichts- und Schulentwicklungsprozesse zu unterstützen. So machen wir unsere Schulen fit fürs moderne Lernen.

Zusätzlich werden in Nordrhein-Westfalen („Digitalstrategie Schule NRW“) innerhalb von fünf Jahren bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in das Lehren und Lernen mit digitalen Medien investiert. Davon sind 184 Millionen für ein zweites Ausstattungsprogramm für Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten vorgesehen. Wir sind 2017 angetreten, um die Digitalisierung an den Schulen in unserem Land entscheidend voranzubringen. Als Landesregierung haben wir eine digitale Aufholjagd versprochen und geliefert. Wir investieren in Eure digitale Zukunft, die Zukunft unserer Kinder, denn digitale Kompetenzen sind heute so wichtig wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Mit einem zweiten Ausstattungsprogramm für Schüler*innen werden wir an besonders belasteten Schulen eine Vollausstattung für alle Schülerinnen und Schüler umsetzen. Das ist ein digitaler Quantensprung.

Diese „Digitalstrategie Schule NRW“ ist das Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses zwischen Land, Schulaufsicht, Schulen und den Schulträgern.

Neben den zahlreichen Maßnahmen die in besonderer Weise die Weiterentwicklung von Schule und Modernisierung von Unterricht hin zu einer zeitgemäßen Bildung in den Blick nehmen, ist es mir auch ganz persönlich überaus wichtig, dass Schülerinnen und Schüler von diesen Unterstützungsprogrammen profitieren. Im Fokus steht die Chancengerechtigkeit für Schüler*innen, deren Familien ein geringeres Einkommen zur Verfügung steht. Mit diesen Investitionen werden wir den mit der Digitalstrategie eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen, damit alle Schüler*innen die beste Bildung erhalten.

Sollten Sie weitere Fragen haben, richten Sie diese bitte gerne auch direkt an mich unter: martin.straesser@landtag.nrw.de.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitschüler*innen weiterhin eine zeitgemäße und erfolgreiche Schulzeit.

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