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Marlene Mortler
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Frage von Guido F. •

Frage an Marlene Mortler von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Mortler,

zu meiner Überraschung haben Sie doch tatsächlich auf eine Anfrage zu Ihrem "Fachgebiet" als Drogenbeauftragte reagiert. Sicherlich haben Sie das nur getan, weil glücklicherweise mehrere Gerichtsurteile erzwangen, dass Schwerstkranken die Verwendung von Cannabis zu Therapiezwecken ermöglicht werden muss, sodass Sie nun in Ihrer Antwort an Herrn S. die Empörte spielen und darauf hinweisen konnten, dass es in Deutschland irgendwie doch möglich ist, Cannabis als Medizin einzusetzen.
Leider erwähnten Sie dabei nicht, dass Betroffene zunächst große Leiden erdulden und jahrelang verschiedene erfolglose Therapieversuche durchmachen müssen, bis man ihnen Cannabis nach intensiver Einzelfallprüfung vielleicht als allerletztes Mittel zugesteht.

Welchen medizinischen Sinn hat diese sehr hohe Hürde einer Genehmigung durch die Bundesopiumstelle? Man erlaubt Ärzten doch sogar, Substanzen wie Morphium oder starke Psychopharmaka nach eigenem Ermessen zu verordnen, warum kann man sie im Sinne der Therapiefreiheit nicht auch selbst über den Einsatz von Cannabismedikamenten entscheiden lassen?

Bei welchen medizinisch wirksamen Substanzen werden ähnlich hohe oder gar höhere Anforderungen für die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zu Therapiezwecken gestellt als bei Cannabismedikamenten?

Existieren zugelassene Medikamente, die aus pharmakologischer Sicht ein höheres Risiko bergen als Cannabis, von Ärzten aber nach eigenem Ermessen eingesetzt werden dürfen?

Abschließend möchte ich Sie noch an meine Anfrage vom 2. Februar erinnern, die leider auch Ihrer konsequenten Linie zum Opfer fiel, als Drogenbeauftragte der Bundesregierung bloß nicht auf Fragen zur Drogenpolitik einzugehen.

Warum scheuen Sie eigentlich eine öffentliche Auseinandersetzung über die deutsche Drogenpolitik? Haben Sie etwa erkannt, dass man ihre Nutzlosigkeit, Realitätsferne und Doppelmoral nicht intelligent und glaubwürdig verteidigen kann?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

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