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Frage von anna h. •

Frage an Marcus Weinberg von anna h. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Weinberg,
mich interessiert Ihre Meinung zur angestrebten Impfpflicht. Ich würde von Ihnen gern wissen, welche Langzeitstudien es zu diesen Thema gibt, wer diese Studien durchführt, und über welche Zeiträume sich diese erstrecken? Außerdem interessiert es mich , welche Impfstoffe verwendet werden, wer diese zugelassen hat und was sie enthalten. Außerdem hätte ich gern noch Informationen über die Studien der aufgetretenen Impfschäden, wie viele Geimpfte davon betroffen sind und um welche Schäden es sich handelt.
Da sie mit über dieses Gesetzt entscheiden, gehe ich davon aus , dass Sie meine Fragen detailliert und fachkundig beantworten können. mit freundlichen A. Heilig

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Sehr geehrte Frau Heilig,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Zuallererst möchte ich Ihnen sagen, dass ich der Impflicht in der aktuell diskutierten und angedachten Form positiv gegenüberstehe. Diese Meinung beruht vor allem auf dem Schutz der ca. 1,7 Mio. Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht impfen lassen können und nur durch die Herdenimmunität geschützt werden.

Der Lebendimpfstoff gegen Masern wird seit über 40 Jahren weltweit verabreicht. Die seitdem erhobenen Daten haben gezeigt, dass er wirksam und sicher ist; und die heutigen Impfstoffe sind sicherer als je zuvor. Pharmahersteller haben auf die heftige Debatte reagiert, wonach durch in Impfstoffen enthaltenes Quecksilber für Autismus verantwortlich sei. Die Weltgesundheitsorganisation WHO, das US-amerikanische "Institute of Medicine" sowie die europäische Arzneimittelbehörde EMA sind inzwischen allerdings unabhängig voneinander zu dem Schluss gelangt, dass die verfügbaren Studien gegen einen solchen Zusammenhang sprechen. Obwohl durch Nahrung und die Umwelt Quecksilber in deutlich höheren Mengen aufgenommen wird, hat die Industrie reagiert. Für alle generell empfohlenen Schutzimpfungen sind inzwischen quecksilberfreie Impfstoffe verfügbar

Nach geltendem Arzneimittelrecht erhält ein Impfstoff nur dann eine Zulassung, wenn nachgewiesen ist, dass er auch wirksam und verträglich ist. Den Nachweis muss der Hersteller in vorklinischen Untersuchungen und klinischen Prüfungen erbringen. Geprüft werden die wissenschaftlichen Belege auf EU-Ebene unter der Regie der Europäischen Arzneimittelagentur EMA (European Medicines Agency). Hierzulande liegt die Verantwortung beim Paul-Ehrlich-Institut als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Schwerwiegende Nebenwirkungen stellen eine Rarität dar.

Da der MMR-Impfstoff abgeschwächte Lebendviren enthält, werden bei zirka 5 % der Impflinge Lokalreaktionen innerhalb von einem bis drei Tagen nach Impfung und bei zirka 2 % der Impflinge systemische Reaktionen fünf bis 14 Tage nach Impfung im Sinne einer leichten Immunreaktion auf den Impfstoff beobachtet.

Lokalreaktionen wie Rötung, Erwärmung, Schwellung oder Schmerzhaftigkeit an der Injektionsstelle sind zumeist von kurzer Dauer. Nur in Einzelfällen verminderte sich vorübergehend die Zahl der Blutplättchen, die für die Gerinnung zuständig sind „Impfkrankheit“ durch einen masernähnlichen Hautausschlag: Da der Masernimpfstoff ein abgeschwächtes, aber noch vermehrungsfähiges Masernvirus enthält, kommt es bei rund fünf Prozent der Geimpften nach etwa einer Woche zu einem masernartigen Hautausschlag und Fieber. Diese Symptome gehen in der Regel mit der Ausbildung einer guten Immunität gegen Masern einher. Eine voll ausgeprägte Masernerkrankung oder bekannte Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen treten nicht auf.

Zu Ihren weiteren Fragen möchte ich gerne unter anderem auf die untenstehenden Links verweisen, aus denen ich auch die obenstehenden Passagen entnommen habe. Auch auf der Seite des Robert Koch Instituts finden Sie weitere Informationen.

https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2013/2013-sicherheit-impfstoffe-masern-mumps-roeteln.pdf?__blob=publicationFile&v=6

https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2009/2009-sicherheit-impfstoffe.pdf?__blob=publicationFile&v=1

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00103-019-02913-1.pdf

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2018/Ausgaben/33_18.pdf?__blob=publicationFile

Freundliche Grüße

Marcus Weinberg