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Manuel Hagel
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Frage von Julia B. •

Bitte um Einordnung und fachliche Begründung ihrer Aussage zum Kurswechsel beim Verbrenner-Aus (DPA, 09.09.2025)

Sehr geehrter Herr Hagel,

Sie fordern bei der dpa (09.09.2025) einen Kurswechsel beim Verbrenner-Aus ab 2035: "Das Verbrenner-Aus der EU muss weg. Es schadet der Innovation, schwächt unsere Industrie, gefährdet Tausende Arbeitsplätze - und bringt unserem Klima nichts".

Dazu bitte ich um Ihre Einordnung:

- Innovation: Der Verbrenner gilt als ausentwickelt, während bei E-Mobilität laufend Innovationen erzielt werden (IAA: Mercedes, BMW, Chinese). Sehen Sie beim Verbrenner mehr Innovationen?

- Industrie-Schwächung: Der E-Auto-Markt wächst weltweit stark (>25%), während die Verbrennern-Nachfrage rapide sinkt (China: <50%). Warum wollen sie auf ein schrumpfendes Segment setzen? Kann man damit Arbeitsplätze gewinnen?

- Klima: Der Verkehrssektor ist für rund 20 % der deutschen Emissionen verantwortlich (Fossil: ca. 90–180 g CO2/km). E-Autos liegen beim heutigen Strommix bei etwa 50–80 g CO2/km (Tendenz fallend). Auf welche Evidenz stützten Sie ihre Aussage bzgl. dem Klima?

Vielen Dank!

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. Wir brauchen Technologieoffenheit statt Verbote. Der Verbrennungsmotor ist nicht „ausentwickelt“ – synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff und Hybridtechnologien bieten enormes Potenzial, um klimafreundlich zu fahren und gleichzeitig unsere industrielle Stärke zu erhalten.

Ein pauschales Aus schwächt den Automobilstandort Baden-Württemberg, gefährdet hunderttausende Arbeitsplätze in Zulieferbetrieben und nimmt uns den Spielraum für Innovation. Die Nachfrage nach hocheffizienten Verbrennern und nach E-Fuels wird in vielen Weltregionen weiter bestehen – wer hier aussteigt, überlässt Märkte allein den Wettbewerbern.

Beim Klimaschutz gilt: Entscheidend ist die CO₂-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus. Mit erneuerbaren Kraftstoffen können Verbrenner nahezu klimaneutral betrieben werden. Darum setzen wir auf einen Wettbewerb der besten Ideen – nicht auf ideologisch motivierte Verbote.

Niemand in der CDU hat etwas gegen Elektromobilität – im Gegenteil, die Entwicklungen sind beeindruckend, wie aktuell auf der IAA sichtbar. Doch genauso gilt: Offenheit ist das Gebot der Stunde.

Freundliche Grüße
Manuel Hagel MdL
 

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