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Mahfooz Malik
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Denis C. •

Wie beabsichtigt Ihre Partei, die Umweltauswirkungen unserer Industrien zu reduzieren und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu fördern?

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Bündnis 90/Die Grünen

Windkraft an Land und Photovoltaik sind unsere wichtigsten Werkzeuge für die hessische Energiewende. Gemeinsam mit den anderen Erneuerbaren Energien liefern sie die Hälfte des in Hessen produzierten Stroms. Alle Erneuerbaren können theoretisch ca. 2,6 Mio. Haushalte mit Strom versorgen. Mit neuem Schwung aus der EU und der neuen Bundesregierung werden wir den Ausbau weiter beschleunigen.

Der Zubau von Windkraftanlagen in Hessen erfolgt stetig und derzeit stehen hier ca. 1.170 Anlagen. Als waldreichstes Bundesland in Deutschland wird hier allerdings besonders häufig geklagt und wir wollen insgesamt schneller werden - mit den neuen Gesetzen der Ampel und dem verbundenen Rückenwind sieht man bereits das wir an Tempo zunehmen und die Genehmigungen zulegen. Das Ausbautempo bei Photovoltaik hat sich in Hessen von 2018 bis 2022 verfünffacht. Im Jahr 2022 wurden in Hessen mehr als 25.000 neue Anlagen in Betrieb genommen. Wir wollen das weiter voranbringen - bspw. mit einer PV-Pflicht für Neubauten oder was schon Beschlusslage ist:

  • Jedes Gebäude und jeder bestehende Parkplatz im Eigentum des Landes mit mehr als 50 Plätzen wird mit einer Photovoltaikanlage nachgerüstet
  • Auch Eigentümer neuer privater Parkplätze mit mehr als 50 Plätzen stehen in der Pflicht, dort Solarstrom zu erzeugen.

Auch unsere Wirtschaft muss klimaneutral werden. Die Industrie hat das verstanden und hat sich auf den Weg gemacht - sie wollen Hessen zum ersten klimaneutralen Standort in Deutschland machen. Deshalb investieren wir im Landeshaushalt schon jetzt 900 Millionen Euro jährlich in Klimaschutz und Klimaanpassung. Diese Investitionen werden wir konstant weiter steigern, zu einem 6 Milliarden Euro Klima- und Transformationsfonds bündeln und daraus ein „Vorsprung-Hessen-Paket“ schnüren. So unterstützen wir Wirtschaft, Land und Kommunen bei der CO2-Reduktion und Anpassungen an den Klimawandel. 

Zuletzt noch ein Wort zum Wasserstoff: Das ist der "Champagner" der Energiewende! Er benötigt viel Energie in der Herstellung und wird daher nicht kostengünstig und umfangreich verfügbar sein. Daher ist die Verwendung von Wasserstoff auf die Bereiche zu begrenzen, in denen die direkte Nutzung von Ökostrom nicht möglich ist: Zum Beispiel bei großen Nutzfahrzeugen, Flugzeugen oder anderen Spezialanwendungen. Auch Wärmeerzeugung ist in aller Regel effizienter und kostengünstiger, wenn sie grünen Strom direkt nutzt.