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Lukas Köhler
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Frage von Irmgard R. •

Frage an Lukas Köhler von Irmgard R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Köhler,

Ich hörte, dass in der EU keine weiteren Naturheilmittel mehr zugelassen werden. Stimmt diese Darstellung und warum?

Warum werden alternative Heilmethoden, etwa Ayuverda oder die alte chinesische Medizin und nachweislich hilfreiche Naturheilmittel m.W. nicht von den Kassen übernommen? Was plant Ihre Partei hierzu? Warum gibt es z.B. die Traditional Herbal Medicial Product Directive, die laut diesem Bericht die Anwendung alternativer Heilmethoden-und mittel stark einschränkt:

http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/eu-richtlinie-thmpd-das-aus-fur-heilpflanzen-und-naturheilmittel

Will die EU und die Politik so in Wahrheit die Pharmalobby unterstützen?

Ist Ihre Partei dafür, dass Lebensmittel, Medikamente usw. ohne gefährliche E-Stoffe, Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker usw. hergestellt werden müssen? Und warum ist Glyphosat noch erlaubt? Müsste es nicht so sein, dass im Zweifel ein Verbot wirksamer ist als gegensätzliche Studien bzw. die Gewichtung dieser?

Laut Wikipedia steht Kuhmilch im Verdacht Diabetes, Krebs, Parkinson usw. auszulösen:

http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/eu-richtlinie-thmpd-das-aus-fur-heilpflanzen-und-naturheilmittel

Warum wird nicht vor Kuhmilch gewarnt? Sind Sie dafür, dass man sie an Schulen verteilt?

Mit freundlichen Grüßen

I. R.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau R.,

herzlichen Dank für Ihre Fragen, auf die ich im Folgenden einzeln eingehen
werde.

"Ich hörte, dass in der EU keine weiteren Naturheilmittel mehr zugelassen
werden. Stimmt diese Darstellung und warum?"

Nein, diese Darstellung ist nicht korrekt.

"Warum werden alternative Heilmethoden, etwa Ayuverda oder die alte chinesische Medizin und nachweislich hilfreiche Naturheilmittel m.W. nicht von den Kassen übernommen? Was plant Ihre Partei hierzu?

Die Kosten alternativer Heilmethoden werden in unterschiedlichem Maße von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht auf die Frage nach Schulmedizin oder alternativen Methoden ankommt, sondern auf die nachgewiesene Wirksamkeit eines Medikaments, bzw. einer Behandlungsmethode. Hier müssen für alle Medikamente und Methoden die gleichen Standards gelten, damit einerseits nicht auf wirksame Verfahren verzichtet werden muss, aber andererseits die Beitragszahler keine möglicherweise wirkungslose Medizin finanzieren müssen.

"Warum gibt es z.B. die Traditional Herbal Medicial Product Directive, die laut diesem Bericht die Anwendung alternativer Heilmethoden-und mittel stark einschränkt:

www.gesundheitlicheaufklaerung.de/eu-richtlinie-thmpd
-das-aus-fur-heilpflanzen-und-naturheilmittel

Will die EU und die Politik so in Wahrheit die Pharmalobby unterstützen?"

Diese EU-Richtlinie aus dem Jahr 2004, die 2005 in nationales deutsches Recht umgesetzt wurde, hat unverständlicherweise im Jahr 2010 plötzlich in bestimmten Kreisen hohe Wellen geschlagen. Genauso schnell hat sich die Aufregung wieder gelegt. Hauptgrund dafür dürfte sein, dass die erhobenen Anschuldigungen schlicht und ergreifend falsch waren, was wohl mit der ausgebliebenen Einschränkung der Anwendung alternativer Heilmethoden seit diesem dramatischen Bericht auch als empirisch belegt bezeichnet werden kann.

"Ist Ihre Partei dafür, dass Lebensmittel, Medikamente usw. ohne gefährliche E-Stoffe, Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker usw. hergestellt werden müssen? Und warum ist Glyphosat noch erlaubt? Müsste es nicht so sein, dass im Zweifel ein Verbot wirksamer ist als gegensätzliche Studien bzw. die Gewichtung dieser?"

Grundlage für politische Entscheidungen in diesem Bereich sollten belastbare wissenschaftliche Untersuchungen sein und nicht, wer die Öffentlichkeit am besten für seine Interessen mobilisieren oder gar manipulieren kann. Wer am lautesten schreit, hat nicht immer Recht. Zu Glyphosat kamen sowohl die europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit als auch das Bundesinstitut für Risikobewertung in ihren Untersuchungen zu Ergebnissen, die ein Verbot keinesfalls gerechtfertigt hätten.

"Laut Wikipedia steht Kuhmilch im Verdacht Diabetes, Krebs, Parkinson usw.
auszulösen:

*https://de.wikipedia.org/wiki/Milch *

Warum wird nicht vor Kuhmilch gewarnt? Sind Sie dafür, dass man sie an
Schulen verteilt?"

Ich habe mir erlaubt, den Link in der Frage zu ersetzen, da Sie aus Versehen erneut den Links aus einer vorherigen Frage verwendet haben. Aus diesem Artikel geht hervor, dass es keine belastbaren Studien gibt, die den Zusammenhang von Kuhmilch und den genannten Krankheiten belegen. Daher gibt es für mich keinen Grund, vor Kuhmilch zu warnen oder sie aus den Schulen zu verbannen.
Mit freundlichen Grßen

Dr. Lukas Köhler

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