Porträt von Ludwig Hartmann.
Ludwig Hartmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Petra F. •

Frage an Ludwig Hartmann von Petra F. bezüglich Familie

Was halten Sie von einem sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehalt a la ödp von 1000,00 Euro pro Monat ?

Porträt von Ludwig Hartmann.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Franek,

Vielen Dank für ihre Anfrage.

Das Erziehungsgehalt der ÖDP und das Betreuungsgeld der CSU lehnen wir ab. Wir Grüne wollen diese Steuergelder lieber in den Ausbau der Kinderbetreuung und der Ganztagsschulen investieren.
Denn nach dem Gießkannenprinzip verteilte staatliche Leistungen eignen sich nur zur Wahlkampfpropaganda, gehen aber leider (falls sie denn je realisiert werden sollten) meist an denen vorbei, für die diese Ausgaben eigentlich gedacht sind: An den Kindern. Denn obwohl Bayern ein wohlhabendes Land ist, wächst jedes zehnte Kind bei uns in Armut auf. Meistens handelt es sich dabei um ?vererbte Armut?: Kinder, die aus armen Elternhäusern kommen, zählen später selbst mit großer Wahrscheinlichkeit zu den Armen. Es gilt diesen Teufelskreis der Armut zu durchbrechen und dafür zu sorgen, daß jedes Kind faire und gerechte Chancen erhält!
Entscheidend dafür ist eine möglichst frühe und gute Förderung. Damit Kinder auch ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend gefördert werden können, muß der notwendige quantitative Ausbau von Angeboten mit qualitativen Verbesserungen einhergehen. Eine ganztägige, pädagogisch wertvolle Betreuung kann für gerechte Chancen sorgen. Doch hier fehlt es in Bayern an allen Ecken und Enden: Zu wenige Einrichtungen, zu wenig Geld, zu wenig Personal, zu wenig Qualifikation. Das wollen wir ändern! Ganztägige Kinderbetreuung muß in Bayern flächendeckend verfügbar sein. Je früher Kinder gefördert werden, um so leichter lernen sie. Es muß das Motto gelten: Lieber früh investieren als spät und teuer reparieren. Wir werden ferner einen allgemeinen Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung zwischen dem vollendetem ersten und dem dritten Lebensjahr gesetzlich verankern. Denn es gibt in Bayern lediglich für 2,7% der unter Dreijährigen und für 18,9% der 3-6jährigen ein Ganztagesangebot. Für viele Paare stellt sich die Frage, ob ein Elternteil zu Hause bleibt leider erst gar nicht, weil ein Einkommen allein nicht ausreicht, um die Familie zu finanzieren. Darauf aber nun mit völlig an der Frage der Bedürftigkeit vorbeigehenden staatlichen Wahlködern zu antworten, hat nichts mit nachhaltiger Haushaltspolitik zu tun und kann bestenfalls als unseriös bezeichnet werden. Jungen Familien in schwierigen wirtschaftlichen Situationen kann mit einer regionalisierten Erhöhung des Hartz IV-Satzes und der Einführung von Mindestlöhnen zielgerichteter geholfen werden, als mit unfinanzierbaren Wahlgeschenken a la CSU und ÖDP.
Dafür werben wir um ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Ludwig Hartmann

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