Wie geht es weiter mit heilpädagogischen Gruppen in Berliner Kitas?
Sehr geehrter Herr Krüger,
ich bin Masterstudentin für Bildung & Beratung (KHSB) und stellv. Kita-Leiterin einer Einrichtung mit einer heilpädagogischen Gruppe. Seit Dez. 2022 gibt es keine Infos mehr zum Fortbestand oder zur Evaluation dieses Konzepts, das über das Gute-Kita-Gesetz finanziert wurde.
In der Praxis zeigt sich: Externe Evaluationen schließen heilpädagogische Gruppen aus; Übergänge in inklusive Gruppen scheitern oft an fehlenden Platzreserven und ungleichen Personalschlüsseln (0,6 vs. 0,5 VZÄ). Zudem gibt es keine klaren Kriterien, welche Kinder „mehrfach schwerstbehindert“ sind – jede Kita entscheidet selbst.
Wie soll so eine qualitätsgesicherte, inklusive Entwicklung gewährleistet werden? Wer überprüft und evaluiert diese Gruppen?
Mit freundlichen Grüßen, Vanessa Janz
Sehr geehrte Frau J.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und für Ihr Engagement sowohl in der Praxis als auch im Rahmen Ihres Studiums.
Ihr Anliegen teilen wir ausdrücklich. Die beschriebenen Herausforderungen bei der Umsetzung heilpädagogischer Gruppen und der inklusiven Betreuung und Bildung in Kitas sind uns bekannt – insbesondere die unklare Perspektive für bestehende Konzepte, die mangelnde Evaluation sowie die strukturellen Unterschiede in der Personalausstattung.
Vor diesem Hintergrund werden wir, wie von Ihnen angeregt, eine parlamentarische Anfrage an den Berliner Senat richten, um Klarheit über den Fortbestand, die Evaluationspraxis und die zukünftige Ausgestaltung heilpädagogischer Gruppen zu erhalten.
Bereits in der Vergangenheit haben wir uns für eine Stärkung inklusiver Strukturen in Berliner Kitas eingesetzt. Unter anderem mit unserem Antrag „Kita-Qualität braucht mehr: Stärkung der Kita-Sozialarbeit und des Kinderschutzes sowie echte Inklusion in Berliner Kitas“: https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/DruckSachen/d19-2559.pdf
Wir danken Ihnen für Ihren wichtigen Beitrag zur inklusiven frühkindlichen Bildung und bleiben bzgl. der Anfrage weiter mit Ihnen im Austausch.
Mit freundlichen Grüßen
Louis Krüger

