Frage an Klaus Ernst von Jan-Erik H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Ernst,
ich habe eine Frage an Sie.
Einige Mitglieder der Linksfraktion haben sich- und wenn ich mich richtig erinnere auch Sie, dafür ausgesprochen Frau Klarsfeld mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen.
Diese Anregung- Frau Klarsfeld für die Verleihung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen- gab es wohl schon mehrmals- aber bisher (leider) ohne positiven Erfolg.
Mir sind einige für eine Verleihung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland vorgeschlagene Personen bekannt, die eine solche Auszeichnung völlig ablehnten und lebenslang ablehnend gegenüberstanden.
Ihre Begründung bzw. ihr Argument, diese Auszeichnung abzulehnen war, dass einige Bundesverdienstkreuze auch im Laufe seiner langen Geschichte auch an ehemalige „Nazis“ oder ehemalige Mitglieder der NSDAP verliehen worden sind, die nach 1949 in der Bundesrepublik Deutschland politisch aktiv waren und auszeichnungswerte Verdienste hervorgebracht haben.
Meine Frage ist:
Steht die Anregung Frau Klarsfeld für die Verleihung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen nicht im Widerspruch zu der eigentlichen Intention der Arbeit von Frau Klarsfeld und ihrem Engagement?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit vielen, freundlichen Grüßen
Jan-Erik Hansen
Sehr geehrter Herr Hansen,
Herr Ernst hat mich gebeten, Ihnen zu Beate Klarsfeld für das Bundesverdienstkreuz antworten.
Bereits 2009 hatte DIE LINKE vorgeschlagen. In der Begründung hieß es: "Ohne ihr Leben sähe die Bundesrepublik Deutschland in jeder Hinsicht kulturell schändlicher und letztlich ärmer aus. Für ihre Politik der Aussöhnung zwischen den verfolgten Juden und den Deutschen und ihre Hartnäckigkeit bei der Verfolgung von Naziverbrechern muss ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen werden." An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Frau Klarsfeld hat dazu im Mai 2009 in einem Interview gegenüber dem "Neuen Deutschland“ gesagt: "Ich hoffe immer, dass Deutschland mich nicht vergisst." Zuletzt hat sie 2011 Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Auch dieser Vorschalg wurde abgelehnt.
Sicherlich kann man über die Sinnhaftigkeit einer solchen Auszeichnung trefflich streiten. Wenn aber in der Vergangenheit ehemalige NSDAP-Mitglieder mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurden, ist es dann nicht auch an der Zeit, genau diejenigen Personen zu würdigen, die sich entschieden gegen das Vergessen der Gräueltaten der Nazis einsetzten?
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Michael Stamm
Weitere Fragen an Klaus Ernst
In der Frage der Impfpflicht bin ich noch unentschlossen. Sicher ist, das zeigt das gute Beispiel Bremen, dass bei Weitem nicht alle Mittel ausgeschöpft sind.
Die Linke spricht mit Ihren Themen die kleinen Leute nicht mehr an. Wir müssen bei den Themen Arbeit und Soziales wieder stärker wahrgenommen werden.
Ich stimme Ihnen zu. Neben den von Ihnen genannten Gründe, gibt es viele inhaltliche Gründe nicht der CDU/CSU die Stimme zu geben.
Richtig, Ihre genannten Punkte sind wichtige Punkte für meine Definition links zu sein. Vor einer starken Linken müssen sich nur Reiche und Mächtige fürchten.