Frage an Klaus Ernst von Tanja L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Ernst,
eigendlich wollte auch ich eine Frage zu den Vorwürfen die im Spiegel nachzulesen sind stellen. Diese wurden jedoch recht zufriedenstellend beantwortet. Ich versuche mich seit etwa 2-3 Monaten zu orientieren welche Partei überhaupt noch zu wählen ist und bin noch absolut unentschieden. Nach schon fast exessiven hineinschaufeln an Beiträgen und Berichten sämtlicher Medien im Internet, tendiere ich Bereits Richtung Linke. Die Parteien die die letzten 20 Jahre an der Macht sind, haben meines Erachtens schon genug Mist gebaut und es wird Zeit vielleicht sogar eine gänzliche Umstrukturierung der Politik ansich in Betracht zu ziehen. Ich habe auch mehrere Menschen gefragt: Warum nicht die Linken? Was haben die Linken noch groß mit der ehemaligen DDR zu tun? Wieso werden die so boykottiert, im Bundestag wie auch in den Medien? Das hat mich neugierig gemacht.
Auf meine Frage hin konnte mir bisher niemand eine Antwort geben, wo ich kein Gegenargument liefern konnte. Daher versuche ich mal hierüber, meine Erfahrungen als bisher NICHTWÄHLER deutlich zu machen. Ich finde die Linken als Partei sind nicht präsent genug, nicht nur in Großstädten sind die Wähler sondern auch in kleineren Gebieten und da vermisse ich oft die Nähe zu Amtsträgern die auch mal auf die Menschen zu gehen und einfach politisch informieren. Das gleiche werfe ich auch Kirchen vor^^ Ein einziges mal kam ein Pfarrer zu mir nach Hause und hat sich mal vorgestellt, danach nie wieder trotz mehreren Umzügen. Bevor die Zeichen verbraucht sind, stell ich meine Frage: Wie oder wollen Sie die Bürgernähe weiter verstärken z.B statt einmal im Monat vielleicht 2-3 mal aktiv zu sein? (BZW. Ihre Vertreter in den Regionen) Ich würde auch gern noch aktiver mitmachen, sehe nur leider keine Möglichkeit ständig die Großstädte aufzusuchen. Ich habe noch so viele Fragen die ich gern persönlich in netter Gesellschaft diskutieren würde ohne mich gleich festzulegen.
Mit freundlichem Gruß
Tanja Lond
Sehr geehrte Frau Lond,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich freue mich, dass Sie sich - durch Informationen und Beiträge - tendenziell Richtung LINKE orientieren. Das ist eine gute Entscheidung, denn nur DIE LINKE setzt sich für soziale Sicherung und gute Arbeit, für Demokratie und Frieden ein.
Aber zu Ihrer eigentlichen Fragen: wir sind eine junge Partei und in vielen Regionen noch im Aufbau. Es gibt viele Landkreise - gerade in den ländlichen Regionen - in denen wir kein oder nur sehr wenige Parteimitglieder haben. Und natürlich haben wir - da wir von den Großspenden der Industrie Gott sei Dank nicht bedacht werden - weniger finanzielle Ressourcen, um in allen Kreisen Büros oder Geschäftsstellen aufzumachen. Mit jeder erfolgreichen Wahl, mit jedem Neueintritt verbessert sich jedoch diese Situation.
Wir versuchen das durch neue Formen der Kommunikation - Internet, Facebook etc. - und auch durch andere Formen der Ansprache zu kompensieren. Beispielsweise LINKE Stammtische: in vielen ländlichen Kreisen, in denen es kein Büro gibt, gibt es zumindest einen regelmäßigen Termin, an dem sich Interessierte und Parteimitglieder engagieren können.
Wie genau die Situation in Holzminden aussieht, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Dafür könnten Sie sich aber vertrauensvoll an die Landesgeschäftsstelle (DIE LINKE. Landesverband Niedersachsen, Goseriede 8 - 30159 Hannover, Telefon: (0511) 9245910, Telefax: (0511) 9245911, Email: landesbuero@dielinke-nds.de , Internet: www.dielinke-nds.de ) wenden.
Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter und dass Sie vielleicht irgendwann auch überlegen, Mitglied der LINKEN zu werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Klaus Ernst
Weitere Fragen an Klaus Ernst
In der Frage der Impfpflicht bin ich noch unentschlossen. Sicher ist, das zeigt das gute Beispiel Bremen, dass bei Weitem nicht alle Mittel ausgeschöpft sind.
Die Linke spricht mit Ihren Themen die kleinen Leute nicht mehr an. Wir müssen bei den Themen Arbeit und Soziales wieder stärker wahrgenommen werden.
Ich stimme Ihnen zu. Neben den von Ihnen genannten Gründe, gibt es viele inhaltliche Gründe nicht der CDU/CSU die Stimme zu geben.
Richtig, Ihre genannten Punkte sind wichtige Punkte für meine Definition links zu sein. Vor einer starken Linken müssen sich nur Reiche und Mächtige fürchten.