PARTEI-Kandidat West-Berlin
Klaus Böttcher
Die PARTEI
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Frage von Dagmar F. •

Wann wird die Hochhaussiedlung in Hermsdorf gebaut? Die Isolation von Hermsdorf muss endlich beendet werden. Die Menschen in Hermsdorf dürfen nicht weiter stigmatisiert und benachteiligt werden.

PARTEI-Kandidat West-Berlin
Antwort von
Die PARTEI

Sehr geehrte Frau F.,

ich bedanke mich für Ihre Frage und für das Interesse an mich als Kandidat und für meine Partei, also die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative – kurz Die PARTEI.

Sie stochern mit Ihrer Frage an mich in einer offenen Wunde herum. Neben Frohnau und der Freien Scholle gehört auch der idyllische Stadtteil Hermsdorf mit seinen ca. 17.000 Einwohnerinnen und Einwohnern des West-Berliner Bezirks Reinickendorf zu meinem Wahlkreis.

Was Farin Urlaub für Frohnau und Sido für das Märkische Viertel sind, das sind Erich Kästner und Nico von K.I.Z. für Hermsdorf. Erich Kästner lebte von 1966-1969 in Hermsdorf, Nico von K.I.Z. wuchs in Hermsdorf auf. Ich könnte Ihnen noch Frank Steffel von der CDU anbieten, der das Copy and Paste-Verfahren für seine Doktor-Arbeit nutzte. Zu Unrecht wurde diesem der Doktor-Titel aberkannt, was eine heftige Protestwelle des Ortsverbandes Reinickendorf der Partei Die PARTEI gegen die Entakademisierung Reinickendorfs auslöste.

Früher konnten wir in Reinickendorf stolz auf das Märkische Viertel sein, denn dieses war als Problemviertel über West-Berlin hinaus bekannt. Dagegen war die Gropiusstadt ein Erholungsgebiet. Das wussten sogar unsere Brüder und Schwestern auf der anderen Seite der Mauer, also im Bonzenbezirk Pankow. Die hatten sich damals vorsorglich durch den Mauerbau vor Dr. Sommer von der Bravo, der Bild, dem leckeren Riegel Mars und der kommunistischen Unterwanderung der DDR durch die SPD und so weiter geschützt.

Denke ich an das Hansaviertel, an die Gropiusstadt, an die Thermometersiedlung, das Falkenhagener Feld oder an die High-Deck-Siedlung in den anderen Berliner Bezirken, dann blutet mir das Herz. Alle waren mal mehr oder weniger im Gespräch, wenn die Springer-Presse es wollte.

Jetzt liegt das Interesse zu Unrecht nur noch pauschal an Neukölln. Das will ich ändern. Es muss endlich Schluss damit sein, dass die Hermsdorferinnen und Hermsdorfer als „Siedlung der spießigen Kartoffeln“ stigmatisiert werden. Deshalb ist Ihre Frage vollkommen berechtigt. Wann kommt die Hochhaussiedlung und somit das Interesse der Bild wieder zurück? Meine Forderung lautet deshalb: Hermsdorf muss endlich wieder in den Schlagzeilen sein. Hermsdorf muss endlich DER PROBLEMBEZIRK BERLINS werden!

Ich bin vor kurzem mal wieder mit meinem Schäferhund Hasso und meinem Langohrdackel Pupsi Gassi durch Hermsdorf Gassi gegangen. Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich da so erlebt und gesehen habe. Hasso z. B. mag meine selbstgemachten Bouletten. Pupsi ist so ein verwöhntes Schoßhündchen aus dem Prenzlauer Berg. Sie wissen, was das heißt? Alles muss cholesterin- und laktosefrei sein, sonst entleert sich Pupsi gern mal auf meinem Teppich. Das ist solch eine Sauerei. Glauben Sie mir, das ist fürchterlich. Als ich dann so durch Hermsdorf gegangen bin, hörte ich das Röcheln von Pupsi. Es war so verdammt leise auf der Straße, dass ich nur das Röcheln von Pupsi, das Gepiepse der Vögel und das unanständige Stöhnen von irgendetwas hörte.

Nun habe ich ja eine zukunftsweisende Phantasie, kenne die Gropiusstadt und das Märkische Viertel durch das eine oder andere Geschäftchen wie meine Westentasche. Da packte mich die Melancholie. Vor mir baute sich wie in einer PC-Simulation das künftige neue Problemviertel „Erich-Kästner-Wohnsiedlung“ auf. 400 30-stöckige Hochhäuser. Meine Hände werden ganz feucht, wenn ich daran denke.

Frau F., ich gebe Ihnen mein Ehrenwort als Politiker. Ich wiederhole, mein Ehrenwort als Politiker, dass ich Ihr politischer Arm ins Berliner Abgeordnetenhaus werde, wenn Sie mich wählen, und das Projekt „Erich-Kästner-Wohnsiedlung“ durchsetzen werde.

Für alle anderen Menschen nah und fern, wählen Sie Die PARTEI, damit machen Sie nichts falsch, sondern nur alles richtig. Hurraaa!