Kerstin Tack
Kerstin Tack
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Kerstin Tack zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Bernhard H. •

Frage an Kerstin Tack von Bernhard H. bezüglich Gesundheit

Sind Sie für die allgemeine Krankenversicherungspflicht, d.h. für Freiberufliche, Abgeordnete, Minister, Beamte und Millionäre ?

Kerstin Tack
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage zur Krankenversicherung. In Deutschland ist die Krankenversicherung bereits eine Pflichtversicherung für alle Personen. Jede und jeder ist somit verpflichtet, entweder einer gesetzlichen Krankenversicherung oder einer privaten Krankenversicherung anzugehören. Diese grundsätzliche Versicherungsplicht halte ich für sehr sinnvoll, da sie die oder den Einzelnen davor schützt, das finanzielle Risiko von Krankheit und deren Folgen alleine tragen zu müssen.
Zugleich ist das gegenwärtige Versicherungssystem reformbedürftig. Aus meiner Sicht sollten alle Bürgerinnen und Bürger auf die gleiche Weise versichert sein. Ziel meiner Partei ist deshalb die paritätische Bürgerversicherung, in der Arbeitgeber und Versicherte wieder den gleichen Anteil am gesamten Versicherungsbeitrag zahlen. Zugleich würde damit der einseitige Zusatzbeitrag der Versicherten abgeschafft.
Alle erstmalig und bislang gesetzlich Versicherten wollen wir nach unserem Konzept automatisch in die Bürgerversicherung aufnehmen. Dazu zählen auch Beamtinnen und Beamte, für die in der Bürgerversicherung ein beihilfefähiger Tarif geschaffen werden soll. Die öffentlichen Arbeitgeber können wählen, ob sie für gesetzlich versicherte Beamtinnen und Beamte einen Arbeitgeberbeitrag zahlen oder wie bisher über die Beihilfe einen Anteil der Behandlungskosten direkt übernehmen.
Bisher Privatversicherte sollen wählen können, ob sie in die Bürgerversicherung wechseln möchten. Außerdem wollen wir die Krankenversicherung für Selbstständige mit geringem Einkommen günstiger machen. Dazu werden wir die Bemessung der Beiträge für Selbstständige einkommensabhängig ausgestalten und so die Beiträge bei geringen Einkommen senken. Die Finanzierung der Bürgerversicherung muss gerecht sein. Gesellschaftliche Aufgaben müssen auch solidarisch finanziert werden.
Mit der Bürgerversicherung wollen wir außerdem eine einheitliche Honorarordnung für Ärztinnen und Ärzte schaffen. Bislang werden Privatpatientinnen und -patienten oftmals bevorzugt, da ihre Behandlung höher vergütet wird. Das werden wir beenden, so dass sich die Vergütung medizinischer Leistungen nur noch nach dem Bedarf der Patientinnen und Patienten richtet und nicht danach, ob sie privat oder gesetzlich versichert sind.

Herzliche Grüße,
Kerstin Tack