In Raunheim sollen möglichst sofort ca. 400 Flüchtlinge in selbst gesuchte Wohnungen ziehen, da die jetzige Unterkunft geschlossen werde. Was soll ich den Hilfesuchenden sagen?
Sehr geehrte Frau Greis,
seit vielen Jahren bin ich in der Begleitung von Flüchtlingen aktiv. In den letzten Wochen erreichen mich Hilfegesuche, sie müssten endlich in eigene Wohnungen ziehen. Meine Versuche, Klarheit in die Angelegenheit zu bekommen, sind bisher alle gescheitert.

Sehr geehrter Herr M.,
zunächst möchte ich Ihnen herzlich für Ihr langjähriges Engagement in der Begleitung von Geflüchteten danken. Ihr Einsatz in diesem wichtigen Bereich verdient große Anerkennung!
Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Hintergrundinformationen zu der aktuellen Situation geben. Zuerst möchte ich Sie beruhigen: Niemand wird obdachlos. Alle Geflüchtete sollen untergebracht werden – entweder durch private Wohnungssuche, durch Unterstützung der Stadt oder durch Verteilung durch den Kreis.
Der Kreis unterhält in Raunheim zwei Unterkünfte für Geflüchtete Menschen (überwiegend Ukraine); das Airways Hotel (Anton-Flettner-Straße) und das Airport Garden Hotel.
Beide Verträge enden am 31.12.2025.
Aus diesem Grund erhalten die Betroffenen in regelmäßigen Abständen Schreiben vom Kreis, mit der Aufforderung, sich auf dem regulären Wohnungsmarkt eine Wohnung zu beschaffen.
Viele wenden sich hierbei an die Gemeinde und man konnte zahlreichen Personen bereits eine Wohnung vermitteln.
Nach aktueller Information wird der Kreis die Hotelverträge nicht verlängern und plant eine Umverteilung der Geflüchteten auf andere Kommunen. Eine kurzfristige Wiedereinweisung für maximal sechs Monate bleibt der Stadt als Möglichkeit.
Die Stadt Raunheim ist im Austausch mit dem Kreis, um eine faire Lösung zu gewährleisten.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen klären.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Geis