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Katja Adler
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Frage von Maike H. •

Hallo Frau Adler, Was kann getan werden, damit die kinderärztliche Versorgung u die Versorgung mit Medikamenten für die Zukunft unserer Gesellschaft verbessert bzw wiederhergestellt werden kann?

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Sehr geehrte Frau H.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Die kinderärztliche Versorgung und die mangelnde Versorgung mit Medikamenten haben uns besonders im Herbst/Winter 2022 vor neue Herausforderungen gestellt.

Um in Zukunft sicherzustellen, dass genügend Medikamente vorhanden sind, wollen wir langfristige Anreize schaffen, dass Unternehmen ihre Standorte nach Deutschland, mindestens aber in die EU verlagern. 2020 befanden sich nur 96 Hersteller von 1.344 Arzneimittelstoffen, die in Deutschland zugelassen sind, mit ihren Fabrikstandorten auch vor Ort in Deutschland. 672 Standorte waren in Europa angesiedelt.

Um diese Abhängigkeit von außereuropäischen Staaten zu reduzieren, die teilweise auch andere Sozial- und Qualitätsstandards verfolgen, wollen wir bürokratische Hürden soweit wie möglich abbauen und mögliche Zuschüsse für die Verlagerung der Produktion in die EU prüfen. Dabei muss die Versorgungsicherheit jederzeit gewährleistet sein.

Außerdem sollen bei der Vergabeentscheidung von Verträgen mit Pharmaherstellern, neben dem Preiskriterium auch die Qualität der Medikamente und die bisherige Lieferzuverlässigkeit geprüft werden. Mögliche Vertragsstrafen bei Lieferausfällen sollten zudem höher angesetzt werden. Mit den Erlösen könnten dann zusätzlich entstandene Kosten für Apotheken finanziert werden. Zudem möchten wir eine Vorratshaltung von versorgungsrelevanten Arzneimitteln etablieren. Natürlich ohne, dass diese zulasten des Steuerzahlers unterhalten wird.

Bei Ihrer Frage nach einer Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung, ist es ebenfalls wichtig, unnötige Bürokratie in Arztpraxen weiter abzubauen. Die dadurch gewonnene Kapazität sollte vielmehr wieder dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt wird. Außerdem erhalten Ärztinnen und Ärzte Fördergelder, wenn sie sich in strukturschwächeren Gebieten niederlassen.

Abschließend liegt es mir persönlich am Herzen, den Beruf der Kinderkrankenschwester wieder mehr in den Fokus zu rücken. Eine spezielle Ausbildung in der Pflege mit kranken Kindern, die noch einfühlsamere und sensiblere medizinische Versorgung benötigen, halte ich für besonders sinnvoll und kann zusätzlich entlastend auf den stationären Alltag wirken.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Adler MdB

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