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Katherina Reiche
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Frage von Harald S. •

Frage an Katherina Reiche von Harald S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Reiche,

Ich habe Ihr Interview zum Thema "Solarsubvention" gelesen.
Angesichts der endlichen Vorkommen an fossilen Brennstoffen, die sich irgend wo zwischen 50 und 100 Jahren bewegt, frage ich Sie einmal ganz konkret welchen Preis pro Kilowattstunde Strom Sie für das Jahr 2020 und das Jahr 2030 erwarten?

Wenn als Energiequelle nur noch die regenerative Energie zur Verfügung steht, dann gehören die Länder zu den Gewinnern, welche Energieautonom sind.
Stellen Sie sich einmal vor, bei dem bisherigen Förderungsmodell würden tatsächlich die 2% -4% benötigte Photovoltaikfläche (geeignete Dächer reichen) erreicht, und im Jahr 2013 wäre Deutschland energieautonom. Vergleichen Sie einmal den Endenergieverbrauch und die 50 Cent / kwh Photovoltaikstrom mit dem Primärenergieverbrauch und den 20 Cent/kwh, die der Verbraucher zahlt, so gibt das bei den Zahlen des BMWi von 2007 bzw. 2006: 1388Milliarden € / 769 Milliarden € pro Jahr. Also nach 5 Jahren staatlicher Förderung wäre für die von Deutschland verbrauchte Energie erst einmal gar nichts mehr zu bezahlen, sondern nur noch die Mehrkosten wieder reinzuholen. Nach einer Subvention über die ersten 5 Jahre von insgesamt 3100 Milliarden € würde die deutsche Photovoltaik anfangen jährlich 769 Milliarden Euro zu erwirtschaften (0,2€/kwh)! Damit wären nach 4 Jahren die Subventionen wieder erwirtschaftet. Bezogen auf die Anlagenlebensdauer könnte die Volkswirtschaft noch 15-25 Jahre diese 769 Milliarden Euro jährlich einsparen, bevor die Anlagen erneuert werden müssten!
Was fehlt, ist also lediglich die entsprechende Information in der Gesellschaft. Damit der Ausbau zügiger voran geht, und die Subvention nicht zu lange anhalten muss.
Denn noch einmal zusammenfassend: Für den Bürger ist die Installation einer Anlage (bei Förderung der Netzeinspeisung) rentabel und erwirtschaftet nach ca. 15 Jahren für den Rest der Lebensdauer Gewinn. Für die Volkswirtschaft würde nach 10 Jahren der Nutzen eintreten.

Harald Schmidt

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schmidt,

vielen Dank für Ihre Mail zum Thema Solarenergie.

Wie hoch der Preis pro Kwh Strom im Jahre 2020 bzw. 2030 liegen wird, vermag zurzeit kein seriöser Beobachter zu prognostizieren.

Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie davon aus, dass Solarstrom in Deutschland staatlich subventioniert wird. Dies ist nicht der Fall. Vielmehr zahlen diejenigen, die keine Solarkollektoren besitzen einen erhöhten Strompreis, der dann denjenigen zu Gute kommt, die Solarkollektoren besitzen und den damit erzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Dabei ist die Solarenergie leider noch immer diejenige erneuerbare Energie, die den Stromverbraucher das meiste Geld kostet.

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, hierzu gehören auch z. B. Wind, Geothermie und Biomasse, wollen wir bis 2020 einen Anteil von mindestens 30 Prozent erreichen und diesen dann kontinuierlich weiter ausbauen. Dies heißt, selbst 2020 muss bis zu 70 Prozent des Stroms noch auf andere Weise erzeugt werden und voraussichtlich auch im Jahre 2030 werden wir unseren Strom noch nicht ausschließlich aus erneuerbaren Energien beziehen können. Deshalb sind wir weiterhin auf einen Strommix aus verschiedenen Quellen angewiesen wozu saubere Kohle- und Gaskraftwerke aber auch die Kernenergie gehören.

Mit freundlichen Grüßen

Katherina Reiche