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Katarina Barley
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Frage von Tim G. •

Frage an Katarina Barley von Tim G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Barley,

in dem Interview mit dem Deutschlandfunk, mit dem Sie gerade eine gewisse Berühmtheit speziel in Polen erringen (https://www.deutschlandfunk.de/eu-rechtsstaatsbericht-die-lage-in-polen-und-ungarn-ist.795.de.html?dram:article_id=484972) behaupten Sie: "An das Geld wollen Polen und Ungarn ran, die leben von europäischen Geldern."

Ist das die Meinung einer führenden Sozialdemokratin über die tausend ungarischen Arbeiter bei Daimler in Kecskemet, bei Audi in Györ, bei Coontinental in Nyregyháza, oder auch der polnischen Arbeiter bei VW in Posznan?

Leben die Ihrer Meinung nach von ihrer Hände Arbeit oder vom Geld der EU?

Und woher stammt das "Geld der EU"?

Und wie viel bekommen deutsche Agrargroßbetriebe im Vergleich zu den Strukturhilfen etwa an Polen und Ungarn?

Gestehen Sie diesen Ländern nicht zu, dass sie durch die sowjetische Besatzung in Folge des von Deutschland verschuldeten Krieges erheblichen Nacholbedarf beim Aufbau ihrer Infrastrukturen haben und deshalb auf Hilfen der EU angewiesen sind -- von denen übrigens diese oben genannten, ungarischen und polnischen Kombinate nicht unerheblich profitieren?

Was finden Sie verwerflich daran, wenn z.B. die ungarische Regierung diese Hilfsgeleder in einer Weise verwendet, die ihr Zustimmung in der eigenen Bevölkerung einbringt?

Warum ist der Regierung in Ungarn vor 2010 (also 6 Jahre mit EU-Geldern) das nicht gelungen, sondern erlitten die Sozialisten gegen den Fidesz von Orbán eine krachende Niederlage, trotz EU-Geldern?

Haben Sie sich darüber mal Gedanken gemacht?
Und finden Sie den Sprachgebrauch des "Aushungerns" in einer politischen Debatte unter EU-Mitgliedern für angemessen? Ganz egal ob in Bezug auf ganze Länder oder einen in freien, gleichen und geheimen Wahlen gewählten Ministerpräsidenten?
Haben Sie das Buch "Die Sprache des Dritten Reiches" von Viktor Klemperer gelesen? (https://de.wikipedia.org/wiki/LTI_%E2%80%93_Notizbuch_eines_Philologen)

Mit freundlichen Grüßen

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