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Frage von Frank E. •

Frage an Karin Evers-Meyer von Frank E. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Evers-Meyer,
aktuell wird öffentlich über das Verbot sogenannter "Killerspiele" diskutiert.
Insbesondere ist immer wieder zu hören, dass "Killerspiele" ursächlich für Gewalttaten sind und dass ein Verbot von "Killerspielen angestrebt wird.
Meine Fragen hierzu:
- Was definieren Sie selbst als "Killerspiel"?
- Sehen Sie einen ursächlichen Zusammenhang zwischen "Killerspielen" und Gewalttaten?
- Auf welche wissenschaftlichen Untersuchungen stützt sich ihr Standpunkt?
- Werden Sie für ein Verbot von "Killerspielen" stimmen?

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen

Frank Eilts

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Eilts,

unter dem Begriff „Killerspiele“ verstehe ich Spiele, die Gewalt explizit verherrlichen und extreme, fotorealistische Gewaltdarstellungen zeigen. Mir erschließt sich zum Beispiel nicht, warum der Tod einer Spielfigur in Zeitlupe zelebriert werden muss.

Bisher konnte der Zusammenhang zwischen virtueller Gewalt und dem Entstehen von realer Gewalt wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen werden. Ich betone jedoch, dass dieser Zusammenhang auch noch nicht widerlegt worden ist. Ich sehe „Killerspiele“ nicht als Ursache von Gewalttaten an, halte sie aber als Auslöser von Gewalt für möglich.

Die Problematik von Gewalttaten müssen wir daher in einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz sehen. Hierbei spielen auch Themen wie die schulpsychologische Arbeit, Gewaltprävention sowie eine mangelnde Medienkompetenz eine Rolle.

Ich lehne hektische Maßnahmen in Richtung eines kategorischen Verbots von "Killerspielen" ab. Deutschland hat bereits jetzt sehr strenge Jugendschutzregelungen. Bei dem Vertrieb von „Killerspielen“ sehe ich jedoch durchaus Verbesserungsmöglichkeiten. Es sollte zum Beispiel über eine räumliche Trennung von altersbeschränkten und freigegebenen Medien sowie über eine Umrüstung auf Kassensysteme nachgedacht werden, welche die Verkäufer und Kunden akustisch und visuell auf Verkaufsverbote an Jugendliche hinweisen. Einen Teilerfolg in dieser Hinsicht haben wir bereits mit unserer Initiative zur besser sichtbaren Alterskennzeichnung auf Computerspielen erreicht.

Mit freundlichen Grüßen
Karin Evers-Meyer MdB