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Jutta Krellmann
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Frage von Elke B. •

Frage an Jutta Krellmann von Elke B. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Krellmann,

erfreut habe ich gelesen, dass auch im nächsten Jahr die Renten wieder um ca. 3 % steigen sollen. Es gibt jedoch ein kleines Problem. 3% sind bei 600 Euro nur 18 Euro, bei 1500 Euro jedoch 45 Euro. So werden immer mehr Rentner in die Grundsicherung getrieben. Der Unterschied zwischen Arm und Reich steigt weiter. Oder gibt es, in der Öffentlichkeit unbekannt, eine Untergrenze? Wenn nicht, warum nicht? Wenn soziale Gerechtigkeit politisch gewollt ist, lassen sich Wege finden und Gesetze ändern! Wie stehen Sie dazu?

Mit freundlichen Grüßen
E. B.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau B.,

herzlichen Dank für ihre Fragen. Als Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag ist uns das Thema Rente sehr wichtig.

Eine gute Rente ist möglich und finanzierbar. Das zeigt uns die angekündigte Rentenerhöhung von mehr als drei Prozent für das nächste Jahr. Im Unterschied zur gefloppten Riesterrente entwickeln sich die gesetzliche Rente und auch die Rentenkasse aktuell stabil. Alle die sagen, eine gute Rente sei zu teuer, machen nur die Politik der Reichen und der Arbeitgeber.

Allerdings haben sie vollkommen Recht damit, dass die Vorhaben der Bundesregierung nicht ausreichen. Der Renteversicherungsbericht der Bundesregierung zeigt es schwarz auf weiß: Bis 2032 werden die Löhne um 53 Prozent und die Renten nur um 38 Prozent steigen. Das zeigt, dass die Stabilisierung des Rentenniveaus nur ein Strohfeuer ist, das nach 2025 wieder erlöschen wird. DIE LINKE fordert eine stufenweise Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent.

Gleichzeitig hat die Bundesregierung die Kostenbelastung der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aufgrund des eingefrorenen Rentenniveaus massiv nach unten korrigiert, auf einmalig 400 Millionen Euro im Jahr 2025. Das zeigt: Eine lebensstandardsichernde und auskömmliche gesetzliche Rente ist machbar. Und sie ist auch langfristig finanzierbar. Als LINKE streiten wir für die Einführung einer Solidarischen Mindestrente, die sicherstellt, dass niemand im Alter von weniger als 1050 Euro netto im Monat leben muss. Denn das knapp eine Million Menschen im Alter von Grundsicherung leben müssen, ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Wichtig ist auch: So sicher, wie die Rente erst ab 67 nicht mehr Jobs für Ältere schafft, so sicher führt sie zu immer schmaleren Renten und zu mehr Altersarmut. Die Rente erst ab 67 zurückzunehmen, wäre ein wichtiger Schritt im Kampf gegen künftige Altersarmut. Durchschnittlich verdienende Beschäftigte und ihre Chefs würde das jeweils keine acht Euro im Monat kosten.

Als Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag werden wir uns auch weiterhin für eine zukunftsfeste Rente für alle stark machen.

Mit freundlichen Grüßen
Jutta Krellmann