Porträt Jürgen Hardt
Jürgen Hardt
CDU
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Frage von Carsten M. •

Mit der Drucksache 20/14717 hat die AFD einen Antrag vorgelegt, der die Finanzierung & Existenz von frühkindlicher Aufklärung ablehnt. Wie stehen Sie zum Thema: Sexualpädagogik & sexuelle Bildung?

Wir als Fachberatungsstelle beobachten zunehmend massive Verunsicherung zum Thema sexuelle Bildung – sowohl bei Erziehenden als auch bei pädagogischen und psychosozialen Fachkräften. Meinungen statt Wissen treffen auf Unsicherheit und Scham in Bezug auf Sexualität und die damit verbundenen Themen. Der von der AfD eingebrachte Antrag knüpft an die Narrative der vermeintlichen ‘Frühsexualisierung’ an, die seit Jahren propagiert und in diversen Medien befeuert wird. Dabei werden etablierte Konzepte der BZgA und WHO gezielt in Frage gestellt. Diese Vorgehen führt nicht nur zur Verbreitung von Unwahrheiten, sondern auch zu persönlichen Anfeindungen und Bedrohungen von Kolleg*innen. Dabei ist sexuelle Bildung essenziell, um Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung, ihrem Schutz vor Übergriffen und der Fähigkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen alters- und entwicklungsentsprechend zu begleiten.

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Antwort von
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Die frühkindliche Aufklärung ist bereits im Grundschulalter sinnvoll, da hierdurch die persönliche Entwicklung des Kindes gefördert werden kann. Außerdem schützt Aufklärung vor sexualisierter Gewalt und ermöglicht, dass Kinder entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes selbstbestimmt Entscheidungen treffen. Dass manche politischen Kräfte in unserem Land hierin eine „Frühsexualisierung“ sehen, ist aus meiner Sicht Unsinn. Gleichwohl bleibt die Erziehung des Kindes auch in dieser Hinsicht in erster Linie Auftrag der Eltern und wird durch die Bildungseinrichtungen lediglich ergänzt. Ein aktives Bemühen bereits Kindergarten- und Grundschulkinder über ihre geschlechtliche Identität nachdenken und sogar zweifeln zu lassen, kann jedoch nicht zu einer sinnvollen frühkindlichen Aufklärung gehören und sollte daher auch unterbleiben.

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