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Johannes Selle
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Frage von Jürgen B. •

Frage an Johannes Selle von Jürgen B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Selle,

Wie stehen Sie zum Atomausstieg?
Abschaffung der Wehrpflicht oder zum Abgeordnetenboykott der CDU in Stuttgart gegen die Abgeordnetenwatch? Die CDU distanziert sich immer von allem.

Jürgen Bobbe

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Antwort von
CDU

Wie stehen Sie zum Atomausstieg?

Speziell zur Atomkraft führe ich sehr viele Gespräche, da wir in der Nähe keine Erfahrungen sammeln können. Vor vierzehn Tagen hat ein Gespräch mit Green Peace stattgefunden, letzte Woche mit einer Redakteurin.
Ich bin kein Kämpfer für die Atomkraft, aber auch kein Gegner. Sie ist sehr preiswert und war bisher in Deutschland sicher. Unsichere Atomkraftwerke müssen sofort abgestellt werden und bekommen dafür keinen langen Prozess.

Unser Industriestaat braucht Arbeitsplätze auch in der energieintensiven Industrie, braucht bezahlbare Energie für die Bürger, sollte seine Energie nicht importieren müssen, schon gar nicht von preiswerten ausländischen Atomkraftwerken. Das größte Problem haben wir im Moment mit dem CO2 Ausstoß, der auf keinen Fall erhöht werden darf.
Das gehört alles in ein stimmiges Konzept, an dem gerade gearbeitet wird. Atomenergie macht 10 % aus, wenn man Mobilität und Heizung mit einbezieht. Sie steht also nicht im Fokus.

Abschaffung der Wehrpflicht

Die Landesverteidigung ist im Ergebnis des Europäischen Entwicklungsprozesses zunehmend auch eine Bündnisverteidigung geworden. Sie würde, falls notwendig, wohl weniger konventionell ablaufen, sondern sich eher Raketen bedienen. Vor 20 Jahren hatte die Bundeswehr noch 6000 Panzer, jetzt sind es lediglich nur noch 150. Deutschland muss in seiner Landesverteidigung bündnisfähig bleiben. 252.000 Soldaten hat die Bundeswehr im Moment, 7000 davon sind im Einsatz und bringen uns an die Grenze der Leistungsfähigkeit. Auch aus diesem Grund ist eine Modernisierung der Bundeswehr notwendig. Im Moment wird die untere Grenze der Stärke bei 163.500 Soldaten gesehen, die obere Grenze bei ca. 195.000 Soldaten.
Die Bundeswehr ist faktisch schon eine Freiwilligenarmee, denn jeder Wehrpflichtige kann auch heute den Dienst vermeiden, wenn er möchte. Im Übrigen arbeiten die größten europäischen Länder an ähnlichen Reformen aufgrund der gleichen Anforderungen. Sie schaffen kleinere auf Verteidigung des Bündnisses ausgerichtete Armeen.

oder

zum Abgeordnetenboykott der CDU in Stuttgart gegen die Abgeordnetenwatch?

Aus meiner Sicht besteht kein Grund zum Boykott.