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Johannes Fechner
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Frage von Hans-Jürgen W. •

Wie ist Ihre Einstellung zu der drohenden Hungerkatastrophe im Gazastreifen ?

Wie ist Ihre Einstellung zu der drohenden Hungerkatastrophe im Gazastreifen ?

Sehr geehrter Herr Fechner,

nach der taz vom 02.05.2025 11.41 Uhr ist eine seit zwei Monaten andauernde Totalblockade durch Israel geschehen.

Währenddessen verhandelt der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag über ­Israels Pflicht, humanitäre Hilfe für die gut zwei Millionen Bewohner des Küstenstreifens zuzulassen. In dieser Woche finden die Anhörungen dazu statt, denen Israel fernbleibt. Mehr als 40 Staaten haben Stellungnahmen angekündigt. Als wichtigster Verbündeter stellen sich die USA hinter Israel, das nicht mehr mit dem UN-Palästinahilfswerk Unrwa in Gaza zusammenarbeiten will. Viele andere Staaten üben harsche Kritik an der Abriegelung des Küstenstreifens.

Wie sehen Sie diese doch sehr dramatische Lage?

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jürgen W.

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Sehr geehrter Herr W.

vielen Dank für Ihre Frage. Meine Einstellung zu der drohenden Hungerkatastrophe im Gazastreifen ist, dass ich entsetzt bin vom Vorgehen der israelischen Regierung. Ganz offensichtlich ist es Ziel der israelischen Regierung, möglichst viele Palästinenser aus dem Gazastreifen, aber auch dem Westjordanland zu vertreiben. Das ist völkerrechtswidrig und das können wir nicht hinnehmen. Gemeinsam mit der EU macht Deutschland Druck auf Israel, damit es schnell zu einem Waffenstillstand kommt und Hilfslieferungen ermöglicht werden. Dazu gehört, dass wir die Waffenlieferungen an Israel bereits halbiert haben und sie aussetzen sollten, wenn die israelische Regierung weiter so unnötig brutal gegen die Palästinenser vorgeht. Selbstverständlich hat Israel das Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu wehren, insbesondere nach dem brutalen und menschenverachtenden Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023. Aber was die israelische Regierung derzeit tut, hat damit wenig zu tun, sondern zielt darauf ab, Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Gerade wegen unserer historischen Verpflichtung müssen wir jene Kräfte in Israel unterstützen, die sich gegen das Vorgehen der israelischen Regierung wenden. Diese Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Wie Sie sehe ich die Lage sehr dramatisch und deshalb muss es schnellstmöglich einen Waffenstillstand und Hilfslieferungen für die Menschen in Gaza geben. 

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Fechner

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