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Jessica Steiner
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Frage von Dietmar S. •

Halten Sie es angesichts der schlechten Erfahrungen in England für eine zielführende Idee, bei unserer maroden Bahn jetzt Netz und Betrieb auseinanderzureißen und den Verkehrsbereich zu privatisieren?

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Die Erfahrungen aus Großbritannien zeigen deutlich, dass eine überhastete Privatisierung ohne klare staatliche Regulierung zu erheblichen Problemen führen kann – insbesondere dort, wo Investitionen in das Schienennetz ausblieben und Verbindungen eingestellt wurden. Daraus ergibt sich: Jede Reform im Bahnsektor muss sorgfältig geprüft und solide kalkuliert werden – mit dem Ziel, das Gemeinwohl und einen verlässlichen öffentlichen Nah- und Fernverkehr stets im Blick zu behalten. 

Gleichzeitig gilt: Ein leistungsfähiger Bahnverkehr braucht klare Verantwortlichkeiten. Eine organisatorische Trennung von Netz und Betrieb kann dabei sinnvoll sein, wenn sie unter fairen Wettbewerbsbedingungen und einem verlässlichen gesetzlichen Rahmen erfolgt. So lassen sich Innovation, Effizienz und Servicequalität fördern. 

Zentral ist dabei, dass das Schienennetz als kritische Infrastruktur in staatlicher Hand verbleibt und bundesweit koordiniert wird. Im Bereich des Betriebs hingegen kann ein kontrollierter Wettbewerb zwischen Anbietern sinnvoll genutzt werden. Damit verbinden wir die Stabilität staatlicher Steuerung mit den Vorteilen dezentraler Marktmechanismen – ein eigenständiger, auf Deutschland zugeschnittener Ansatz, der Versorgungssicherheit auch in Krisenzeiten gewährleistet und die Bahn zukunftsfest macht. 

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