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Jens Lehmann
CDU
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Frage von Katrin F. •

Wird es jemals eine Aufarbeitung der Corona-Pandemie geben und den damit verbundenen Fehlentscheidungen?

Sehr geehrter Herr Lehmann, ich vermisse seit langem die Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Zum Beispiel, dass Arbeitskräfte wie Pflegepersonal, Lkw-Fahrer, Arbeitskräfte im Einzelhandel zeitweise ungeschützt ihre Arbeit hat machen lassen. Mit entsprechenden Folgen für den Einzelnen. Das es im Rahmen des Katastrophenschutz nicht einmal genügend Masken und Desinfektionsmittel für die Bevölkerung gab, hat mich sehr erschüttert. Ich als Bürger würde erwarten, dass die Regierung besser auf solche Geschehen vorbereitet wäre. Darf ich darauf hoffen, dass dies künftig so sein wird?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau F.

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre offenen Worte. Ich verstehe Ihre Sorge sehr gut – die Corona-Pandemie hat unser Land, unser Gesundheitssystem und viele einzelne Menschen bis an die Belastungsgrenzen geführt. Besonders betroffen waren jene, die trotz großer Risiken ihre Arbeit fortsetzen mussten: Pflegekräfte, Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer, Beschäftigte im Einzelhandel, in der Reinigung oder in der Logistik. Sie haben in einer Zeit voller Unsicherheiten dafür gesorgt, dass unser Gemeinwesen weiter funktioniert hat. Dafür gilt Ihnen mein aufrichtiger Dank.

Zur Frage der Aufarbeitung:

Sie sprechen einen Punkt an, der auch mich persönlich beschäftigt: Wie können wir sicherstellen, dass wir aus den Fehlern lernen? Dass es in der Anfangszeit an Masken, Desinfektionsmitteln und klaren Abläufen mangelte, darf sich nicht wiederholen. Die damaligen Entscheidungen wurden oft unter großem Zeitdruck und auf Grundlage begrenzter Informationen getroffen – aber das entbindet uns nicht von der Verantwortung, diese Entscheidungen im Nachhinein zu überprüfen und aufzuarbeiten.

Es gibt auf verschiedenen Ebenen bereits Untersuchungen, Studien und Evaluierungen. Auch im Bundestag ist dieses Thema präsent – ich persönlich setze mich für eine transparente, sachliche und unideologische Aufarbeitung der Pandemiepolitik ein. Das Ziel muss sein: Lehren zu ziehen, nicht Schuldige zu suchen.

Für die Zukunft:

Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordern wir bereits seit Längerem:

  • eine nationale Pandemie-Reserve für medizinisches Material,
  • die Stärkung des Katastrophenschutzes und der föderalen Koordination,
  • und eine bessere Einbindung von Berufsgruppen, die in Krisen systemrelevant sind.

Wir müssen unsere Strukturen so aufstellen, dass Deutschland bei zukünftigen Gesundheitskrisen handlungsfähiger, solidarischer und gerechter reagieren kann.

Ihre Erwartungen sind berechtigt:

Sie als Bürger dürfen und sollen erwarten, dass der Staat vorbereitet ist – nicht nur mit Technik und Vorräten, sondern auch mit Haltung und Verantwortungsbewusstsein. Ihre Stimme ist wichtig in diesem Prozess. Deshalb danke ich Ihnen ausdrücklich für Ihre Zuschrift.

Wenn Sie möchten, stehe ich Ihnen gerne auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung – sei es in einer Bürgersprechstunde oder im Rahmen eines Dialogformats in Leipzig. 

Denn nur gemeinsam – im ehrlichen Austausch – können wir Demokratie und Krisenfestigkeit stärken.

Mit freundlichen Grüßen


Jens Lehmann MdB

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