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Jan Saffe
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Frage von Thomas W. •

Frage an Jan Saffe von Thomas W. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Saffe,

25 Jahre nach Tschernobyl im Jahre von Fukushima denken große Teile der Bevölkerung und Regierungen in Deutschland darüber nach, den Ausstieg aus der "zivilen Nutzung der Atomenergie" zu vollziehen.

1. Wie halten Sie es mit den regenerativen Energien? Sollen sie weiter gefördert werden - oder soll der Markt entscheiden? (D. h. Einberechnung der Endlagerkosten und ggfs. Drosselung der "Vermaisung" der Landschaft)

2. Jeder kann Vorbild sein: woher beziehen Sie Ihren Strom privat?

vielen Dank für Ihre Antworten.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Warnken,

ich danke für Ihre Frage zur Energiepolitik.
Tschernobyl,Fukushima.aber auch der Klimawandel lehren uns, dass wir keine Alternative zu einem zügigen Energiewechsel haben. Wenn alle Akteure aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik nach Willen und Kräften ihren Teil dazu beitragen -und es wird ein Kraftakt werden- ist der Wechsel zu den Erneuerbaren bereits bis 2050 möglich. Dazu sind sicher Großanlagen wie Riesenwindparks auf See mit all ihren unangenehmen Begleiterscheunugen nötig. Diese Großkraftwerke schreiben aber die Entwicklung von zentralisierter Großtechnologie in Händen der Großen fort.Zu schweigen von Projekten wie Desertec in der nordafrikanischen Wüste. Meine Vision ist die Übernahme der Energieerzeugung- und Verteilung durch die Bürgerinnen und Bürger. Also eine dezentrale Energieversorgung mit vielen Solaranlagen und Blockheizkraftwerken. Damit könnte auch ein Großteil des Netzausbaus mit Hochspannungsleitungen entfallen. Dieser Weg würde meiner Meinung auch die Gesellschaft insgesamt wie auch die Demokratie stärken. Mündige Bürgerinnen und Bürger werden zu mündigen Energieerzeugerinnen und Erzeugern, sozusagen zu "Energiebürgerinnen". Der Verstromung von Biomasse (Mais. Raps oder gar Palmöl) stehe ich kritisch bis ablehnend gegenüber. Davon sollte nur Gebrauch gemacht werden, wenn damit ein echter Klimaschutzeffekt verbunden ist, wenn keine Konkurrenz zur Ernährung besteht.

Als wichtigste Handlungsmöglichkeiten sehe ich das Energiesparen und Energieeffizienz. Es ist ein alter Hut, aber die umweltfreundlichste Kilowattstunde ist nach wie vor die, die nicht verbraucht wird.

Meinen Privatstrom beziehe ich von den Elektrizitätswerken Schönau

Ich hoffe, Sie mit meiner antwort zufriedengestellt zu haben. Sonst fragen Sie gerne nochmal nach.

Herzliche Grüße

Jan Saffe