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Jamila Anna Schäfer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Philipp R. •

Was steckt hinter den Infomobilen der Bundesregierung?

Sehr geehrter Frau Schäfer,
In München am Harras steht grad eines dieser 17mtr langen und 23t schweren Ungetüme, mit ner "Tombola" und einer "Fotostation".
Könnte man das Geld wirklich nicht sinnvoller einsetzen als mit einer solchen zirkusreifen Darbietung? Ich stand vor dem ungefragten und unbesuchten Koloss und musste mich fragen, wieviel unserer Steuergelder dafür rausgeblasen werden. Und was soll die Sinnhaftigkeit dieser Aktion darstellen? Sieht so die geballte Kreativität der Bundesregierung bzgl. Bürgernähe aus? Als deutscher Bürger fühlt man sich zunehmend für dumm verkauft. Eine Tombola und eine Fotostation geht an den derzeitigen Bedürfnissen der Büger derzeit meilenweit vorbei!
Beste Grüße

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Das Bundestags-Infomobil ist eine Initiative der Bundestagsverwaltung um über die Aufgaben und Funktionsweise des Parlaments zu informieren. Es hat also nichts mit der Bundesregierung zu tun, sondern es geht vor allem um politische Bildung und die Stärkung der demokratischen Kompetenz in der Gesellschaft.

Es ist auch nur eins von vielen Projekten des Bundestags. Außerdem gibt es Ausstellungen sowie Führungen durch das Reichstagsgebäude. Es geht darum, dass alle Menschen ihren Bundestag kennenlernen und dadurch besser an der Demokratie teilnehmen können. Wenn Sie das Infomobil nicht anspricht, können Sie gerne den Bundestag direkt in Berlin besuchen kommen. Oder Sie schreiben Ihren Abgeordneten, wie Sie es über diese Plattform getan haben. Unterschiedliche Menschen sprechen aber unterschiedliche Angebote an und deshalb braucht es auch verschiedene Projekte.

Dass das Infomobil seinen Zweck erfüllt, zeigt ein Anruf, den wir diese Woche bekommen haben: ein Mann aus München war auf das Infomobil aufmerksam geworden und erzählte, dass er gerne den Bundestag nochmal sehen würde. Er hatte bis zum Mauerbau in Berlin gelebt und kannte nur noch die Ruine des Reichstagsgebäudes. Jetzt hatte er aber kein Geld, um sich einen Ausflug nach Berlin zu leisten. Die Mitarbeitenden des Infomobils verwiesen ihn dann an unser Büro und wir haben ihn nun eingeladen an einer Berlinfahrt für Menschen aus dem Wahlkreis teilzunehmen. Dabei wird er also das Herz der deutschen Demokratie nochmal kennenlernen.

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