Wie steht Die Linke zur Wehrpflicht, Religionsfreiheit und wie möchtet ihr den Lehrermangel bekämpfen?
Sehr geerthe Frau Reichinnek,
Ich habe mehrere Fragen an sie.
1. Wie stehen sie persönlich zur Wehrpflicht? Ich persönlich bin dagegen die Jugend zur Waffe zu zwingen, das allein weil einige Religiös sind.
2. Wie stehen sie zum Christentum und anderen Religionen? Haben sie etwas gegen Menschen wie mich die Christlich sind?
3. Wie möchten sie den Lehrermangel bekämpfen. Ich besuche wahrscheinlich nächstes Jahr in Freiberg (Sachs) das Programm "KommZuMINT" (2 Jahre Abi, 3 Jahre Bachelor). Möchten sie solche Projekte fördern?
4. Ich bin persönlich Christ und Demokratischer Sozialist. Ist das vereinbar / möglich? Wie sehen sie das?
5. Ab wann kann man Mitglied bei "Die Linke" werden? Zudem muss ich als Schüler Mitgliedsbeiträge zahlen?
6. Bieten sie Gespräche z.B. per Mail für Bürger an?
7. Sollte es wieder eine Arbeitspflicht für Arbeitsfähige geben?
Ich finde sie eine gute Politikerin, wir brauchen mehr solche Menschen im Bundestag. Machen sie weiter so ✊!
MfG
Simon K.
Sehr geehrter Simon K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Fragen.
1. Ich lehne die Wiedereinführung der Wehrpflicht ab. Niemand sollte gezwungen werden, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Sicherheit entsteht vor allem durch Diplomatie, soziale Absicherung und verlässliche öffentliche Infrastruktur.
2. Ich habe großen Respekt vor religiösen Menschen. Christlicher Glaube und andere Religionen sind selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft. Wichtig ist für mich, dass Glauben frei gelebt werden kann und dass Staat und Religion getrennt bleiben.
3. Der Lehrermangel ist ein seit Jahren absehbares Problem. Wir setzen uns für mehr Studienplätze, gute Arbeitsbedingungen und verlässliche Einstellungen ein. Programme wie „KommZuMINT“ können sinnvoll sein, solange sie freiwillig sind und junge Menschen stärken, statt sie zusätzlich zu belasten.
4. Christlicher Glaube und demokratischer Sozialismus sind gut vereinbar. Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit und Verantwortung füreinander finden sich in beiden Traditionen.
5. Mitglied in der Linken kann man ab 14 Jahren werden. Der Mitgliedsbeitrag richtet sich nach den persönlichen Möglichkeiten. Als Schüler zahlen Sie sehr wenig.
6. Ich freue mich über den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern. Aufgrund der vielen Anfragen kann ich nicht immer persönlich längere Gespräche führen. Mein Team und ich beantworten aber Nachrichten gemeinsam und gehen gerne in den Dialog.
7. Eine Arbeitspflicht für Erwerbsfähige lehne ich ab. Sie führt zu Druck und Ausgrenzung. Stattdessen brauchen wir gute Löhne, faire Arbeitsbedingungen und echte Unterstützung.
Vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihren weiteren Weg, insbesondere, falls Sie sich für „KommZuMINT“ entscheiden. Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben.
Mit solidarischen Grüßen
Heidi Reichinnek, MdB

