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Harald Terpe
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Frage von David S. •

Frage an Harald Terpe von David S. bezüglich Umwelt

Guten Tag!!!

Ich habe in der Zeitung gelesen, dass Sie für ein Tempolimet von 130 Km/h sind, meiner Meinung nach ist das eine bescheidene Idee, da der Verkehr viel zähfliesender wäre und der co2 Ausstoß nicht viel höher bei eine hören Geschindigkeit ist als bei 130 km/h.

Der co2 Ausstoß hat doch nichts mit dem Klimawandel zu tun sondern der Klimawandel mit dem co2-Ausstoß d.h. der Klimawandel ist natürlich bedingt und hat den co2-Ausstoß zur Folge und nicht wie es in den Medien beschrieben wird.

Solarenergie ist doch auch nicht sehr wirtschaftlich, da es viel billiger wäre 3 Atomkarftwerke in die Wüste zu setzen als alles mit Solarenergie voll zu stopfen, die der Steuerzahler doppelt und dreifach bezahlen muss. Erstens bezahlt er mit den Steuergeldern die Reflektoren und dann bezahlt man später noch die gewonnene Energie. Sonnenenergie ist auch nicht viel besser als Atomkraft, da die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls bei einem Atomkraftwerk sehr gering ist. Deswegen wäre es besser bei der Atomkraft zu bleiben und weiter auszubauen.

Ich bitte um Stellungnahme.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Selzer,

Ich teile Ihre Ansicht zum Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen nicht.
Im Gegenteil. Es gibt aus meiner Sicht gute Argumente, die für ein Tempolimit sprechen:

1) Der CO2-Ausstoß ließe sich um knapp 9 Prozent, gemessen am gesamten CO2-Ausstoß auf deutschen Autobahnen, reduzieren. Das wären immerhin 2 bis 2,5 Millionen Tonnen CO2-Reduzierung pro Jahr. Das ist mehr als derzeit durch Gebäudesanierungsprogramme erreicht werden können.
2) Wo Tempolimits auf einzelnen Autobahnabschnitten eingeführt wurden, sank die Anzahl schwerer Unfälle um etwa 20 Prozent.
3) Der Verkehr ist auf Straßen mit Tempolimits mitnichten zähflüssiger als auf Straßen ohne Tempolimit. Verkehrsforscher sind der Ansicht, dass bei einem Tempolimit der Verkehrsfluss weniger durch abrupte Bremsmanöver gestört würde. Es ergäbe sich ein gleichmäßigerer Verkehrsfluss.

Auch Ihre Ansicht zum Klimawandel teile ich nicht. Ich empfehle Ihnen einen Blick auf die Seite des Umweltbundesamtes. Dort können Sie eine umfangreiche Auseinandersetzung mit den Argumenten der Skeptiker finden: http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/klimaaenderungen/faq/skeptiker.htm#2

Zur Frage der Energieeffizienz und der Atomkraftwerke möchte ich nur folgendes anmerken:
Eine nachhaltige Energiepolitik kann sich nicht darauf beschränken, einen Energieträger (die Atomenergie) durch einen anderen (z.B. die Sonnenenergie) auszutauschen. Welche Folgen das haben kann, wenn man die Nachhaltigkeit nicht im Blick hat, kann man derzeit am Biodiesel erkennen. Mehr Raps und Öko im Tank sind keine nachhaltige Lösung, wenn deswegen Lebensmittel knapp oder zu teuer werden. Vielmehr muss das Ziel eine effiziente, emissions- und ressourcenarme Erzeugung und Nutzung von Energie sein. An erster Stelle steht hierbei die Energieeinsparung. Für die Erzeugung ist ein Mix vor allem aus regenerativen und effizienten Energieträgern notwendig (Wind, Wasser, Sonne, Gas und Biomasse).
Im übrigen: In welcher deutschen Wüste wollen Sie denn die neuen Atomkraftwerke aufstellen oder sollen andere Länder das Risiko der deutschen Atomenergie tragen? Wie wahrscheinlich das Risiko eines Unfalls in einem Atomkraftwerk ist, zeigt Tschernobyl. Noch heute, 20 Jahre nach dem Unfall, ist ein ganzer Landstrich in der Ukraine nicht mehr bewohnbar. Bis heute gibt es keine Lösung, was mit dem strahlenden Müll der Atomkraftwerke geschehen soll. Nennen Sie das eine verantwortliche und weitsichtige Energiepolitik?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Harald Terpe

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