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Harald Terpe
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Frage von Kristoff L. •

Frage an Harald Terpe von Kristoff L. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Dr. Terpe

ich bin ein Airsoftspieler aus dem Landkreis Uecker-Randow und verfolge die letzen Wochen mit Sorge die geplante Änderung im Waffenrecht zum Thema Paintball & Airsoft.

Mir kommt es so vor, als ob die Parteien ein Placebo suchen um die Bevölkerung nach den Vorfällen in Winnenden zu beruhigen und über nahezu blinden Aktionismus diese Hobbybereiche gefährdet.

Eine Erklärung was hier verboten werden soll, finden Sie in einer präzisen Ausführung mittels diesem Link:

http://www.airsoft-magazin.de (Was ist Airsoft?)

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich mit diesem Text auseinandersetzen und mir Ihre Sicht der Dinge als Antwort schreiben würden.

Ebenfalls würde es mich interessieren, warum man diese Spiele verbieten möchte unter dem Argument es handelt sich um eine Duellsimulation, hingegen Sportarten wie Fechten unberührt bleiben. Die Entstehung und Herkunft von Fechten geht im Einklang mit Airsoft, einziger Unterschied ist, dass sich diese Sportart schon hundert Jahre zuvor entwickelte und zwischenzeitlich gesellschaftlich akzeptiert wurde.

Mit freundlichem Gruß,

Kristoff Liersch

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Sehr geehrter Herr Liersch,

Herzlichen Dank für Ihre Frage. Über das Paintball-Schießen kann man sicher geteilter Meinung sein. Allerdings bin ich mir sicher, dass das von Teilen der Koalition ursprünglich geplante Verbot im Hinblick auf die Verhinderung solcher Ereignisse wie des in Winnenden nichts bewirken wird. Wir lehnen es daher ab. Mittlerweile scheint auch die Koalition von einem solchen Verbot wieder abgekommen zu sein. Das medienwirksame Vorgehen gegen solche Freizeitbeschäftigungen sollte wohl auch keine realen Probleme aus der Welt schaffen, sondern von der eigenen Unfähigkeit ablenken, diese zu lösen.

Die Waffenlobby hat in Deutschland ganze Arbeit getan. Das deutsche Waffenrecht ist längst nicht so streng, wie es den Anschein hat. Sicher lassen sich Amokläufe nicht immer verhindern. Das Waffenrecht muss aber die Voraussetzungen schaffen, damit der Zugang zu Waffen erschwert wird.
Unsere Fraktion hat schon im März 2009 einen Antrag gegen die Waffenlagerung in Privatwohnungen eingebracht ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/124/1612477.pdf ).

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Harald Terpe

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