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Frage von Markus S. •

Frage an Hannelore Kraft von Markus S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Kraft,

ich habe Sie auf Ihren neuen Wahlplakat "Wir lassen kein Kind zurück" gesehen und dabei habe ich mich gefragt wie Sie das machen wollen.

Ich bin ein aktiver Vater an der Wilhelm Busch Grundschule in Ratingen Hösel, wir haben derzeit ein noch nicht einzuschätzendes Problem. Wegen der Haushaltskonsolidierung der Stadt Ratingen wurden erhebliche Mittel im Bereich Bildung gekürzt; dies hat zur Folge das die OGS Plätze an den Grundschulen eingefroren wurden, die Elternbeiträge hochgesetzt und die städtische Beteiligung gesenkt.

Wir haben derzeit 3 OGS Gruppen mit insgesamt 94 Kindern, im neuen Schuljahr werden wir laut Anmeldungen und Abmeldungen ca. 20 Plätze mehr benötigen, das bedeutet also 4 Gruppen, dieses wird von der Stadt voraussichtlich aber nicht genehmigt.

So meine Frage: Was machen wir mit diesen 20 Kindern, bzw., deren Eltern?

Sie sagen ja "Wir lassen kein Kind zurück".

MfG

Markus Schmieder

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schmieder,

danke für Ihre E-Mail vom 21. April. Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich erst jetzt aufgrund des Wahlkampfes dazu komme, Ihnen zu antworten.
Wir wollen die OGS in den kommenden Jahren kontinuierlich ausbauen. Uns ist bewusst, dass der finanzielle Aufwand für die Kommunen und das Land zur Bereitstellung dieses Angebots sehr groß und schwierig zu bewältigen ist. Daher setzen wir uns für eine finanzielle Unterstützung des Bundes ein. Hierzu streben wir eine Grundgesetzänderung an, die Investitionsförderung vom Bund in den Schulausbau möglich macht. Bis 2015 sollten alle Kinder und Jugendlichen ein Ganztagsangebot in der Nähe erreichen können.

Die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen laufen gerade. Daher kann ich weitere verbindliche Informationen erst danach bekannt geben.

Grundsätzlich unterscheiden wir in NRW zwischen dem offenen und gebundenen Ganztag. Unserer Ansicht nach sollen insbesondere Angebote des gebundenen Ganztags im Sinne der pädagogischen und organisatorischen Arbeit für alle verbindlich sein. Insbesondere Eltern erwarten im gebundenen schulischen Ganztag professionelle und gute Arbeit, und keine reine „Verwahrung“.

Dieses ist auch ausschlaggebend für die gegebene Erlasslage. Insofern bleibt es im Ermessen des Schulträgers, inwieweit er welches Angebot organisiert und verbindlich anbietet.

Für uns gilt:

1. Der offene Ganztag soll unterschiedlich zum gebundenen Ganztag sein.
2. Der Elternwille vor Ort sowie die Interessen des Schulträgers sollten im Wesentlichen übereinstimmen.
3. Ganztag braucht Quantität und Qualität. Diese Aufgabe müssen alle Beteiligten vom Bund angefangen bis hin zu den Kommunen bewältigen.

Wir werden uns daher weiterhin intensiv mit der Fortentwicklung des Ganztags auseinandersetzen.

Ihr konkretes Anliegen in Ratingen-Hösel ist von hier aus natürlich nicht zu beurteilen, deswegen möchte ich Sie gerne an die SPD – Ratsfraktion Ratingen, Homepage: www.spd-ratingen.de, Telefon: 02102 / 550 1220, und an die SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt, Homepage: http://www.nrwspd.de/personen/3/369935/welcome.html , Telefon: 02102 / 22999 verweisen.

Mit freundlichen Grüßen

Hannelore Kraft