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Guido van den Berg
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Frage von Rainer A. •

Frage an Guido van den Berg von Rainer A. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr van den Berg,

Sie treten als Kandidat der SPD für den Erftkreis I zur Landtagswahl an.

Wie Sie sicherlich wissen, sind Schützenwesen und Jagd seit Generationen fest
in der Kultur des Erftkreises verankert; ein Teil der ältesten Schützengesellschaften
der Republik haben hier ihre Wurzeln. Hier wird auf ehrenamtlicher Basis ein
Beitrag zum kulturellen und breitensportlichen Leben unserer Gesellschaft sowie
zielgerichtet Jugendarbeit geleistet. Den Heranwachsenden werden gesellschaftliche Werte vermittelt und es wird ihnen ein Bereich eröffnet in dem sie sich selbst erfahren und beweisen können. Die Jäger(schaften) leisten darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt. Allen gemein ist die Waffe als Sportgerät oder Handwerkszeug.

Trotz aller Verschärfungen seit 1976 gibt es jedoch weiterhin Kriminelle die illegale Waffen oder einfache Gegenstände für ihre Taten nutzen und „Amokläufer“, die sich im Baumarkt, im Internet oder auf illegalen Pfaden ihre Tatmittel beschaffen. Keine der Verschärfungen ist bisher auf ihre Wirksamkeit hin untersucht worden; lediglich die Realität hat bewiesen, wie wirkungslos manche der im Eilverfahren eingeführten Verschärfungen sind.

Von daher interessiert mich und sicher auch gleich gesinnte Bürger/Wähler des Erftkreises, wie Sie über dieses Thema denken und wie Ihre Haltung gegenüber ggf. weiteren Verschärfungen ist. Werden Sie sich für den Erhalt von Schießsport und Jagd als gesellschaftlichem Element einsetzen und dadurch dem gesetzestreuen und mündigen Bürger/Wähler das Vertrauen entgegenbringen das er verdient?

Für mich persönlich und sicherlich auch andere Bürger/Wähler ist Ihre Haltung zu diesem Thema Wahl entscheidend. Aus diesem Grunde würde ich mich über eine ausführliche, sach- und zielgerichtete Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüssen
R. Ackermann

Wahlkreisbetreuer 092-Erftkreis
der Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V. (FvLW e.V.)
092-ackermann@fvlw.de

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Ackermann,

vielen Dank für Ihre Mail vom 01.04.2010, auf die ich gerne eingehe.

Als Bedburger Bürger sind mir die Traditionen des Schützenwesens gut vertraut. Ich bin der Auffassung, dass dies zum Kulturgut im Rheinland dazu gehört und bewahrenswert ist. Auch die Jagd hat in einer Natur, bei der einige Tiere ihre natürlichen Feinde verloren haben, eine wichtige Funktion. Beides ist mir bewusst.

Seit einigen Jahren stehe ich in einem sehr konstruktiven und intensiven Dialog mit Sammlerinnen und Sammlern historischer Waffen im Rhein-Erft-Kreis. Auch diese weisen darauf hin, dass sie einen Teil eines kulturellen Erbes bewahren und sich durch Verschärfungen des Waffenrechts zum Teil "kriminalisiert" fühlen. Wir waren uns einig, dass man gerade unmittelbar nach Ereignissen wie Amokläufen wenig Chancen hat, die Effektivität und Effizienz von Verschärfungen des Waffenrechts emotionsfrei zu diskutieren. Der Druck der Öffentlichkeit auf die Politik, schnell Antworten zu geben, ist dann meist zu groß. So bin ich mit den Sammlerinnen und Sammlern zu dem Schluss gekommen, dass man unabhängig von diesen schrecklichen Ereignissen, langfristig und kontinuierlich dafür werben muss, eine vernünftige Lösungen und Regeln zu finden. Die von Ihnen angesprochene Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen muss dabei im Zentrum stehen.

Für die Sammlerinnen und Sammler konnte ich in den letzten Jahren bereits einige Gespräche und Kontakte zu Innenpolitikern vermitteln. Gerne will ich dies auch für die Jägerschaft und das Schützenwesen anbieten. Ziel muss es sein, dem Schutzbedürfnis aller Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden, die mehrheitlich einen ordentlich geregelten Zugang zu Waffen wünschen. Gleichzeitig darf es nicht dazu kommen, dass man gerade die Gruppen, die dies verantwortlich sicher stellen, unter einen allgemeinen Generalverdacht stellt. Die Wirksamkeit von Maßnahmen muss im Zentrum stehen und stets hinterfragt bzw. überprüft werden. Wenn Ihrerseits an einem so umrissenen Gedankenaustausch Interesse besteht, können Sie sich jederzeit gerne an mich wenden (guido.vandenberg@spd.de).

Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören, und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Guido van den Berg