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Gregor Gysi
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Frage von Lars K. •

Frage an Gregor Gysi von Lars K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

es wird ja schon länger vermutet, dass die Türkei Waffen an die Anfänge des IS geliefert haben soll, um sie im Kampf gegen Baschar al-Assad zu unterstüzen.
Nun sind scheinbar Dokumente aufgetaucht die belegen könnten, dass die Türkei auch Waffen an Al Qaida geliefert hat.

Bericht im Spiegel:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkischer-geheimdienst-soll-waffen-an-al-qaida-geliefert-haben-a-1013499.html

Dokumente:
https://anoninsiders.net/mit-documents-2867/

Deutschland hat seit fast einem halben Jahrhundert (unter CDU/CSU-FDP, wie unter SPD-Grünen) die Türkei aufgerüstet / mit Waffen beliefert. Unter anderem mit alten NVA Waffen, darunter auch AK47, wie sie jetzt wohl an die Extremisten geliefert wurden.

Auch gab es kürzlich den Vorfall bei dem deutsche Handgranaten vom Typ DM41, in die Hände des IS geraten sind. Die Bundesregierung hat auf unter anderem ihre Anfrage (der Linken) bekanntgegeben, dass sie sich nicht erklären kann, wie der IS in deren Besitz gekommen sei. Seit 1999 seien keine mehr abgegeben worden und von davor habe man keine Unterlagen mehr... Die Handgranaten, die an die Kurden geliefert wurden, waren scheinbar vom Typ DM51.

Für wie wahrscheinlich halten Sie / halten Sie es für möglich, dass dort in Syrien und im Irak Menschen mit Deutschen Waffen ermordet werden?

Mit freundlichem Gruß,

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Köppe,

Ihre Nachricht vom 17. Januar hat mich erreicht.

Ein Land dass der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ist, kann niemals einschätzen, wo seine Waffen landen, wann durch wen damit geschossen. Übrigens sind die USA diesbezüglich in der Kontrolle viel schärfer als Deutschland. Deutschland verkauft die Waffen und kontrolliert dann nicht, wohin sie gelangen.

Deshalb bleiben wir bei unserer Forderung, den Waffenexport durch Deutschland einzustellen.

In Bezug auf die Türkei haben Sie völlig Recht. Der Hass gegen Assad, der Wunsch nach einer Vormachtstellung in der Region, treibt die Türkei in eine unberechenbare Politik.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Gysi

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