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Frage von Adrian S. •

Frage an Gregor Gysi von Adrian S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

eigentlich wollte ich nur mal guten Tag sagen, aber trotzdem stelle ich mal eine Frage, um nicht gegen die Richtlinien zu verstoßen:

Es gibt einen theoretischen Ansatz namens "Democratic Peace Theory", der besagt, dass zwischen zwei wahrhaftig (d.h. keine gefälschten Wahlen oder dergleichen) demokratischen Staaten niemals ein Krieg ausbrechen kann. Wenn man das nun auf den nahen Osten anwendet, würde das nicht heißen, dass die Transformation der dortigen Staaten in wahrhaftige Demokratien eine Priorität darstellt? Und wie würde man das am besten anstellen?

Mit freundlichen Grüßen und in Dankbarkeit für die exzellenten und unterhaltsamen Reden die Sie immer halten (Ihre Wortgeplänkel mit Herrn Lammert sind natürlich auch immer sehr lustig; ich schulde Ihnen da wohl so manchen humorvollen Youtube-Abend),

Adrian Sinenomine

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Sinenomine,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 29. September.
Natürlich ist es viel leichter zwischen demokratischen Staaten Frieden herzustellen. Allerdings gibt es dafür auch keine Garantie.

Israel ist z. B. demokratisch und in Palästina fanden auch demokratische Wahlen statt. Das Verhältnis zwischen beiden ist aber keineswegs friedlich.

Die Entwicklung einer Gesellschaft muss immer durch die Gesellschaft erfolgen. Von außen müsste man allerdings konsequenter demokratische Kräfte unterstützen und nicht wie die Bundesregierung an Diktaturen wie Saudiarabien und Katar Waffen liefern.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gysi

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