Frage an Gregor Gysi von Sandro S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
Sie sind bekannt als alt eingesessenes Mitglied der Linken und ihrer Fraktion im Bundestag. Sie sind - so scheint es - überzeugter Sozialist. Auch in der ehemaligen DDR waren Sie sehr aktiv.
Meine Frage an Sie:
Sind Sie noch mehr als nur ein Sozialist, nämlich sogar vielleicht ein Kommunist? Hätten Sie gerne den Kommunismus in unserem Land?
Ich bitte Sie, die Frage unter der folgenden Definition von "Kommunismus" zu betrachten und zu beantworten:
- Beim Kommunismus gibt es keinen lenkenden Staat (mehr)
- Der Kommunismus wird nicht diktatorisch ausgeführt (s. Sowjetunion, die unter dem ersten genannten Stichpunkt im Grunde genommen nicht einmal - wie oft gesagt - kommunistisch war)
- Alle Menschen sind gleich, eine völlig klassenlose Gesellschaft
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichsten Grüßen
Sandro Serafin
Sehr geehrter Herr Serafin,
Ihre Nachricht vom 21. Juli hat mich erreicht.
Das Problem am Begriff des Kommunismus besteht darin, dass weder Sie noch ich definieren, was die Menschen darunter verstehen.
Die meisten verbinden damit Vorstellungen vom Stalinismus, von der SED-Herrschaft, von den Toten an der Mauer. Wenn alle das darunter verstünden, was Sie schreiben, könnte eine andere kulturelle Auseinandersetzung stattfinden.
Ich bleibe also dabei, ein demokratischer Sozialist zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Ebenso trete ich für einen unverzüglichen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine und gegen jede Eskalation ein.
Die Äußerungen der Bundesinnenministerin, wie sie rechtsextremistisches Gedankengut frühzeitig zu bekämpfen gedenkt, wurden von verschiedener Seite kritisiert.
Was Sie allerdings berechtigt fordern, ist, dass die Volksrepublik China nicht die Verhältnisse in Taiwan mittels militärischer Gewalt ändert. Dafür trete selbstverständlich auch ich ein.
Das ist beim besten Willen nicht zu realisieren. Es muss aber andere Gelegenheiten geben, bei denen die Wählerinnen und Wähler den Politikerinnen und Politikern ganz klar ihre Meinung sagen können.