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Gerd Friedrich Bollmann
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Frage von Norman M. •

Frage an Gerd Friedrich Bollmann von Norman M. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Bollmann,

meine Frage ist, ob derartig viele Ampelanlagen, die es in Herne nunmal gibt, heute noch zeitgemäß sind. In Zeiten wo alle Welt von Energie sparen und Feinstaub redet ist es aus meiner Sicht unerlässlich zu überprüfen, ob man eine Ampel nicht durch zum Beispiel einen Kreisverkehr ersetzen kann.

Ein Vorzeige-Beispiel ist sicherlich der Kreisel an der Kreuzung Sodinger Str-Castroper Str. Daumen hoch an die Planer, ich habe da seitdem der Kreisel fertig ist ca. 1 Minute mit Warten verbracht. Vorher hatte ich die Zeit dort jeden Tag verbringen dürfen und mir die Pferde auf der Wiese angeschaut und unnötig Energie verbrannt.

Nun wurde an der Kreuzung Mont-Cenis Str - Sodinger Str. (Ostbachtal) Die komplette Ampelanlage entfernt. Was sicherlich nur auf positive Resonanz gestossen ist, schließlich war die Ampel für Fahrer auf der Sodinger Str. aus der Stadt kommend lediglich sinnvoll, wenn Fussgänger die Straße passiert haben - was aber erstaunlich selten vorkommt.
Allerdings sind dort mittlerweile neue Ampel-Masten eingesetzt worden, was mich befürchten lässt, dass hier wieder eine Ampel entsteht, die aus meiner Sicht (und mit der Meinung bin ich nicht allein, bislang teilen 8 von 8 Befragten meine Meinung) NUR den Verkehrsfluss behindert. Eine (statt drei) Fussgängerampel würde hier intelligent platziert vollkommen ausreichen. Zum Stromsparen kann die ja auch nur bei Bedarf aktiviert werden. Von der Mont Cenis Str her müsste man vielleicht die Abzweigung etwas verbessern, um gute Sicht zu gewährleisten, aber eine STOP-Straße reicht vermutlich auch.

Mir fallen auf Anhieb noch dutzende weitere Ampel-Kreuzungen ein, die entweder groß genug sind für einen Kreisel (das Innere könnte man übrigens Werbetechnisch verkaufen/vermieten), oder gar keine Ampel benötigen.

Außerdem sollten -sofern mal Geld vorhanden ist- zumindest die wichtigen Ampeln, durch LED-Anlagen ersetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Norman Malessa

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Malessa,

vielen Dank für Ihre Frage hinsichtlich von Ampeln und Kreisverkehren in Herne.

Ich kann Ihnen dazu „nur“ meine private Meinung sagen, da ich als Bundestagsabgeordneter hierfür überhaupt nicht zuständig bin.

Verschiedene Studien haben Vorteile von Kreisverkehren gegenüber Ampeln nachgewiesen. Ich persönlich halte Kreisverkehre an geeigneten Stellen für sinnvoll und besser als Ampelanlagen. Da kann ich Ihren allgemeinen Argumenten nur folgen. Natürlich muss der Einsatz in jedem Einzelfall geprüft werden.

Ihre konkreten Einzelfragen kann ich jedoch nicht beantworten. Zu diesem Zweck habe ich Ihre E-Mail an die zuständigen kommunalen Stellen und die SPD-Ratsfraktion weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Bollmann, MdB

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Malessa,

Sie haben über abgeordnetenwatch.de eine Anfrage an den Herner SPD Bundestagsabgeordneten Gerd Bollmann gerichtet.
Herr Bollmann hat Ihre Anfrage an mich weitergeleitet, mit der Bitte um Beantwortung, da Ihre Fragen den originären Aufgabenkreis der Bezirksvertretung Sodingen betreffen.

Als Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtbezirk Sodingen ist es meine Aufgabe, mich der Fragen, Anregungen oder Beschwerden von Bürgern, die den Stadtbezirk betreffen, anzunehmen. Ich gehe davon aus, dass es ist Ihnen recht ist, wenn ich Ihren Brief beantworte.

Ihr Vorschlag Ampelanlagen grundsätzlich durch Kreisverkehre zu ersetzen ist etwas, was in den letzten Jahren oft im Stadtbezirk diskutiert wurde. Mittlerweile hat sich die Ansicht, dass Kreisverkehre eine sinnvolle Alternative sind, sowohl auf politischer, als auch auf Seiten der Verwaltung durchgesetzt.
In Herne wird nunmehr bei jedem Umbau oder Neubau von Kreuzungsbereichen auch die Option eines Kreisverkehrs geprüft. Es gibt dabei zahlreiche Gesichtspunkte die berücksichtigt werden müssen, die ich nicht detailliert darstellen möchte, da dies von einem Verkehrsplaner besser erläutert werden kann.
Es ist im Ergebnis aber so, dass nach gründlicher Abwägung jeweils eine Einzelfallentscheidung für oder gegen einen Kreisverkehr getroffen wird.

Sie sprechen, als gelungenes Beispiel den Kreisverkehr an der Kreuzung Sodinger Str./ Castroper Str. an. Auch die SPD Fraktion hält die Einrichtung für gelungen, und hat sie von Anfang an unterstützend begleitet, da sie den Verkehr in dem Bereich flüssiger gestaltet und Ausweichverkehre etwa über die Vellwigstr. oder die Dorfstr. minimiert.
Darüber hinaus ist durch die politischen Gremien entschieden worden, einen von Schülern der Realschule Sodingen gemachten Vorschlag zur künstlerischen Gestaltung des Kreisverkehrsplatzes umzusetzen, so dass der Platz demnächst nicht nur durch seine Funktionalität, sondern auch durch seine Optik überzeugen wird.

Sie fragten weiter nach der Erneuerung der Ampelanlage an der Kreuzung Mont Cenis Str./ Sodinger Str.
Hier haben wir einen Sonderfall. Die Ampelanlage im genannten Kreuzungsbereich war nicht abgängig, sondern ist umgerüstet worden, um sie i.R.d. Projekts Ruhrpilot als Messpunkt nutzen zu können. Das Projekt Ruhrpilot soll dazu beitragen, dass die Verkehrsflüsse im Ruhrgebiet besser erfasst werden und auch effektiver gelenkt werden können. Daher ging es in diesem Fall nicht um die Abwägung, ob die Ampel durch einen Kreisverkehrsplatz ersetzt werden kann.

Zu ihrem Hinweis auf die energiepolitisch sinnvollere LED Technik, möchte ich Ihnen gerne noch mitteilen, dass die Möglichkeit Ampeln mit LED Technik zu betreiben, in Herne von der zuständigen Fachverwaltung bereits in die Tat umgesetzt wird.
Soweit es die angespannte Finanzsituation einer Haushaltssicherungsgemeinde erlaubt, wird der LED Technik der Vorzug gegeben.

Ich hoffe, alle Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben,
und verbleibe mit freundlichem Gruß

Anke Hildenbrand