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Georgios Chatzimarkakis
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Frage von Kathrin N. •

Frage an Georgios Chatzimarkakis von Kathrin N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Chazimarkakis,

in Kürze wird die Abstimmung im ENVI-Ausschuss zur Tabakrichtlinie und damit auch zur E-Zigarette stattfinden.

Nachdem ich vor fast 2 Jahren von der Tabakzigarette auf die E-Zigarette (die keinen Tabak enthält) umgestiegen bin, konnte ich eine deutliche Verbesserung meines Gesundheitszustands feststellen. Der Raucherhusten gehört der Vergangenheit an, die Kondition ist besser und ich kann wieder besser schmecken und riechen. Leider waren vorher sämtliche Versuche das Tabakrauchen aufzugeben gescheitert.

Mit dem jetzigen Vorschlag zur Nikotinbegrenzung hätte ich den Umstieg jedoch niemals geschafft. Weiterhin würde eine Zulassung als Arzneimittel Millionen verschlingen und Jahre dauern. Allerdings gehe ich davon aus, dass eine Zulassung sowieso niemals erfolgen würde.

Die Liquids beinhalten keinen einzigen Inhaltsstoff, welcher krebserregend ist. Nichts wird verbrannt.

Aus diesem Grunde möchte ich Sie heute fragen:

-Aus welchen Grund soll eine deutlich unschädlichere E-Zigarette stärker reguliert werden als die Tabakzigarette selber, die es an jeder Ecke zu kaufen gibt?
-Warum kann ich als erwachsener Bürger nicht selbst entscheiden welche Genussmittel ich konsumiere?
-Warum soll ich davon abgehalten werden mir weniger zu schaden?
-Was heilt die E-Zigarette, sodass eine Einordnung als Arzneimittel gerechtfertgt wäre?
-Was halten Sie von der Einordnung als Genussmittel mit einer Art Reinheitsgebot für Liquids und einem Verkauf an Personen über 18Jahren?

Kennen Sie den Vorschlag des JURI zur Tabakrichtlinie? Wäre das nicht sinnvoller?

Die Dampfen (E-Zigarette) hat das Potential Leben zu retten. Sie können mit Ihrem Einfluss dafür sorgen, raucherbedingte Erkrankungen zu reduzieren, indem Sie der deutlich weniger schädlichen Alternative eine Chance geben.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Naber

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Naber,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 1. Juli 2013.

Sicher haben Sie Recht, wenn Sie die E-Zigarette als weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten bezeichnen. Dennoch auf diesem Gebiet gibt es bislang nur eine überschaubare Anzahl an wissenschaftlichen Studient, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. So spricht das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme aus dem Jahr 2012 auch von möglichen Gesundheitsbeeinträchtigungen durch E-Zigaretten. Hierzu müssen noch weitere Daten erhoben werden, um zu gesicherten Erkenntnissen zu gelangen.

Aus meiner Sicht schießt das Vorhaben, E-Zigaretten wie Arzneimittel behandeln zu wollen, über das Ziel hinaus. Wie Sie bereits schreiben, ist es nicht eindeutig, dass E-Zigaretten ausschließlich der Rauchentwöhnung dienen sollen. Die Liberalen sind davon überzeugt, dass Verbraucher eigenständig sind und auch eigenverantwortliche Entscheidungen treffen können. Produktverbote sollten immer nur der allerletzte Schritt sein.

In meiner Funktion als Mitglied im Ausschuss für Verbraucherschutz stehe ich in ständigem Kontakt mit meinem Kollegen Holger Krahmer MdEP, der diese Thematik für die FDP federführend betreut.

Der Bericht wird als nächstes im Plenum im September diskutiert. Die FDP im EP legt großen Wert auf ein geschlossenes Vorgehen der ALDE-Fraktion bei der Abstimmung.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dieser Antwort behilflich sein und meinen Standpunkt deutlich machen und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen,

Jorgo Chatzimarkakis