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Fabian Mehring
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Frage von Ursula K. •

Wie stellen Sie den Kinderschutz sicher, ohne eine allgemeine Chatkontrolle?

Sehr geehrter Herr Mehring,
verhindern Sie eine zentrale Überwachung von privaten Chats durch eine neu zu schaffende Behörde, die teuer ist und nicht zu kontrollieren und stärken Sie stattdessen die bestehenden Kinderschutzorganisationen. Die Kompetenzen der Polizei müssen in diesem Bereich weiter ausgebaut und geschult werden. Kinderschutz Organisationen brauchen neben der kommunalen auch die finanziellen Hilfen durch den Bund, damit eine kontinuierliche gute Arbeit geleistet werden kann, unabhängig von der kommunalen Haushaltslage. Lehrer und Erziehungspersonal muss laufend fortgebildet werden.
Ich hoffe sehr, dass die Kampagne für einen besseren Kinderschutz viele Unterstützer findet, die im Sinne der Kinder und Jugendlichen entscheiden.
An Sie, als meinen schwäbischen Vertreter in der Politik, appelliere ich, keine pauschale Kontrollinstanz zu schaffen, sondern konkreten Kinderschutz vor Ort zu unterstützen.

Vielen Dank für Ihren Einsatz!
Mit freundlichen Grüßen
Ursula K.

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Antwort von FREIE WÄHLER

Sehr geehrte Frau K.,

haben Sie besten Dank für Ihre Nachricht, auf die ich gerne wie folgt antworten darf:

Echter Kinderschutz entsteht durch spezialisierte Ermittler, bessere internationale Kooperation und moderne Technik, aber nicht durch den Generalverdacht gegen 450 Millionen Europäerinnen und Europäer. Ein starker Staat braucht nicht alle Daten, sondern das Vertrauen seiner Bürgerinnen und Bürger. Er schützt Kinder, ohne Grundrechte zu opfern.

Mir ist es ein großes persönliches Anliegen, dass alle jungen Menschen in Bayern die Chancen des digitalen Wandels erkennen und verantwortungsvoll für sich nutzen können. Der souveräne, kritische und zugleich sichere, Umgang mit digitalen Medien bildet aus Sicht des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales (StMD) eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Ich teile Ihre Ansicht, dass Medienkompetenz mit wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutz-Maßnahmen ergänzt werden muss. Daher darf ich Ihnen drei Ebenen nennen, auf denen ich mich für einen besseren Kinderschutz im Internet einsetze:

  1. Regulierung der Plattformbetreiber – Wenn es um gewaltverherrlichende oder andere gefährliche Darstellungen geht, sind die jeweiligen Plattformbetreiber in der Pflicht, einen effektiven Jugendschutz zu gewährleisten, entsprechende Inhalte umgehend zu entfernen oder entsprechend zu kennzeichnen und ggf. mit Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten. Das Digitalministerium befindet sich im Austausch mit den Plattformbetreibern.
  2. Begleitung durch Eltern – Eltern sollen ihre Kinder frühzeitig über Risiken im digitalen Raum aufklären und sie beim klugen Umgang mit Social Media begleiten. Ziel ist, dass Jugendliche Gefährdungen selbst erkennen und abwehren können. Dazu gibt es schon einige Apps, die Eltern unterstützen.
  3. Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen – Neben dem Bayerischen Medienführerschein und anderen schulischen Angeboten wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales die App „Wo ist Goldi?“ entwickelt, die bereits Grundschüler spielerisch an einen sicheren Umgang mit Medien heranführt.

 Ich darf Ihnen versichern, dass ich sowohl in Bayern als auch auf Bundes- und europäischer Ebene aktiv bin, um ein sichereres digitales Umfeld zu schaffen, in dem Kinder und Jugendliche vor ungeeigneten Inhalten und unerwünschten Einflüssen geschützt werden und sich zugleich selbstständig und verantwortungsvoll im Internet bewegen können. Abschließend danke ich Ihnen sehr für Ihr Engagement. Ihr Schreiben ist für mich Ansporn, den digitalen Kinder- und Jugendschutz weiter auszubauen: Gemeinsam mit Eltern, Schulen und den Schülerinnen und Schülern.

 Herzliche Grüße

Ihr Fabian Mehring

 

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