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Fabian Gramling
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Frage von Lars B. •

Hallo Herr Gramling, ich habe gehört, dass Frau Reiche die Förderung der Photovoltaik mehr oder weniger abschaffen will und stattdessen wieder Gas fördert. Wie stehen Sie dazu?

Hallo Herr Gramling, aus klimapolitischer Sicht, aber auch, um aus der fatalen Abhängigkeit von Diktatoren herauszukommen, brauchen wir mehr unabhängige und erneuerbare Energie, verknüpft mit modernen Speicherlösungen. Die Haltung von Frau Reiche führt uns leider gar nicht in die Zukunft. Allein die Diskussion ihrer Vorschläge schafft Verunsicherung und beendet einen positiven Trend in Deutschland.

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Antwort von CDU

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht zur deutschen Energiepolitik. Gerne möchte ich im Folgenden meine Position zu dem Thema darlegen.

Um Ihre Befürchtung vorweg zu adressieren: Die erneuerbaren Energien sind nach wie vor die zentralen Technologien, mit denen wir unsere Stromproduktion klimaneutral gestalten wollen. Neben Sonnen- und Windkraft setzen wir auch auf Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Gerade bei der Geothermie sehe ich großes Potenzial für zukünftige Energiegewinnung. Der Unterschied zur Energiepolitik der Vorgängerregierung ist, dass wir den Ausbau der Erneuerbaren möglichst kosteneffizient und systemdienlich gestalten wollen. Denn sowohl unser Stromnetz als auch unser Haushalt befinden sich in einer angespannten Lage.

Die Wirtschaftsministerin Katharina Reiche hat direkt zu Beginn der Legislatur ein wissenschaftliches Monitoring zum Stand der Energiewende in Auftrag gegeben. Wie das Monitoring gezeigt hat, wird der Netzausbau bei einem unkontrollierten Zubau von Solarenergie sehr kostspielig. Daraus ergibt sich der Ansatz von Ministerin Reiche, dass die Dachsolaranlagen nicht mehr gefördert werden. Diese wurden in den vorherigen Jahren steuerlich entlastet, sind nun aber marktfähig. Insbesondere in Kombination mit einem Speicher lassen sich PV-Dachanlagen wirtschaftlich betreiben. Im Sinne der Systemstabilität und des angespannten Haushalts bedarf es daher keiner Förderung mehr für diese Technologien. Große Solarfelder, die sich systemdienlich betreiben lassen, werden hingegen weiterhin gefördert. Der Fördermechanismus wird zudem an europarechtliche Vorgaben angepasst. Von einem Ausbremsen der erneuerbaren Energien kann daher keine Rede sein. Es handelt sich lediglich um Anpassungen im Fördermechanismus, um die Energiewende systemdienlicher und kosteneffizienter zu gestalten.

Während wir die Zukunft im Blick haben, muss die Versorgungssicherheit in Deutschland auch während der Transformation jederzeit gesichert sein. Dafür bedarf es neben den volatilen erneuerbaren Energien einer grundlastfähigen Energiebereitstellung. In dieser Funktion sollen Gaskraftwerke im Umfang von bis zu 20 GW gebaut werden. Diese sichern die Stromversorgung in Deutschland, auch im Falle einer Dunkelflaute. Gas dient uns als Übergangstechnologie und ist auf dem Weg in die Klimaneutralität ein wichtiger Baustein.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen ausreichend beantworten und Sie haben die Gewissheit, dass wir nicht ins fossile Zeitalter zurückwollen, sondern den kosteneffizientesten Weg in eine emissionsfreie Welt einschlagen wollen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Fabian Gramling, MdB

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