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Eva Jähnigen
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sigrid F. •

Frage an Eva Jähnigen von Sigrid F. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Jähnigen,

wie Sie mitteilten, erwarten Sie im Oktober Ihr zweites Kind. Herzlichen Glückwunsch! Mir ist jedoch aus eigener Erfahrung einigermaßen rätselhaft, wie Sie Familie (zwei kleine Kinder, eines davon neugeboren) und Beruf (möglicherweise Mitglied im Bundestag, ein full-time-job) miteinander vereinbaren wollen bzw. können.

Wie sind Ihre Vorstellungen und Pläne?

Für die Beantwortung meiner Frage, sicher persönlicher Natur, jedoch wichtig für mich, danke ich Ihnen im Voraus.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Fuhrmann,

in unserer Familie ist es so, dass der Vater der Kinder den größeren Teil der Familienarbeit trägt und für den Fall der Wahl zu tragen gedenkt. Er würde das im Fall einer Wahl in den Bundestag ausweiten, wobei wir durch die gescholtenen Diäten als Abgeordnete auch in der Lage wären, uns etwas professionelle Hilfe zu kaufen. Das hieße für mich vorallem, für die ersten Monate in Berlin eine Assistenz zu haben, um das kleine Kind bei mir zu haben und stillen zu können (so haben es andere Bundestagsabgeordnete in dieser Situation auch gemacht, mit denen ich mich ausgetauscht habe).

Wir würden uns dann schnell in Berlin eine Zweitwohnung suchen und als Familie wieder zusammenziehen.

Wir haben mit dieser Arbeitsteilung gute Erfahrungen gemacht, denn nach der Geburt meines ersten Kindes bin ich nach der Schonzeit (8 Wochen) auch wieder sofort in Beruf und kommunale Politik eingestiegen; habe das Kind aber trotzdem 1,5 Jahre gestillt und eine enge Bindung zu ihm. In anderen Ländern ist es ja viel üblicher als in Deutschland, dass Mütter ihre ganz kleinen Kinder bei sich haben - und ich habe damit in der politischen Arbeit viel bessere Erfahrungen gemacht als erst gedacht.

Natürlich hängt das alles auch davon ab, was für eine Mentalität das Kind hat. Würde es sich zeigen, dass das Kind diese Situation schlecht verkraftet oder aus anderen Gründen intensiverer Zuwendung bedarf (Behinderung, Krankheit), wäre ich ebenso bereit, die Politik sein zu lassen. Das sind Situation, die jeden Menschen treffen können - Pflege von Angehörigen, Krankheit eines Kindes ...

Den Anwaltsberuf würde ich für die Zeit des Mandats aufgeben, ebenso mein Stadtratsmandat.

Erlauben Sie aber die Anmerkung, dass ich als Vertreterin einer kleinen Partei keine reale Chance habe, ein Direktmandat zu erlangen. Das eigentlich Wichtige für uns Grüne sind die Zweitstimmen, um die ich mit meiner Kandiatur werbe.

Herzliche